Philosophie Wörterbuch

Univok

Univoke Begriffe

Als univok bezeichnet man Begriffe, die nur eine Bedeutung haben können. So ist eine Birne nicht univok, da sie sowohl eine Frucht als auch eine Glühbirne sein kann.

Univoke Begriffe sind von äquivoken Begriffen zu unterscheiden.

Unm Schl

Unmittelbarer Schluss

Als unmittelbaren Schluss bezeichnet man einen Schluss, in dem neues Wissen aus nur einer Prämisse abgeleitet wird. Aristoteles betrachtete die unmittelbaren Schlüsse als logische Hilfsmittel.

Man kann folgende unmittelbaren Schlüsse unterscheiden:

  • Schluss von der Falschheit bzw. der Wahrheit eines Urteils auf die Wahrheit bzw. Falschheit eines kontradiktorischen Urteils,
  • Schluss von der Wahrheit eines Urteils auf die Falschheit eines konträren Urteils,
  • Schluss von der Wahrheit eines subordinierenden Urteils auf die Wahrheit eines subordinierten Urteils und von der Falschheit eines subordinierten Urteils auf die Falschheit eines subordinierenden Urteils,
  • Konversion und Obversion und
  • Kontraposition.


Unterbeg

Unterbegriff

Synonyme Bezeichnung für den Artbegriff.

Untergeo

Untergeordneter Begriff

Andere Bezeichnung für subordinierte Begriffe.

Unvbegr

Unvollständiger Begriff

Begriff der die Eigenschaften einer endlichen zählbaren Menge von Gegenständen widerspiegelt, z. B. Planet des Sonnensystems. Unvollständige Begriffe werden auch registrierende Begriffe genannt.

Unverbeg

Unvereinbare Begriffe

Begriffe, deren Umfänge sich nicht decken und die auch keinen gemeinsamen Elemente haben. Sie enthalten Merkmale, die nicht nur die Möglichkeit der völligen, sondern auch der teilweisen Übereinstimmung ausschließen.

Zu den unvereinbaren Begriffen gehören konträre und kontradiktorische Begriffe.

Von unvereinbaren Begriffen sind vereinbare Begriffe zu unterscheiden.

Tugcdeth

Tugendethik

Als Tugendethik bezeichnet man ethische Theorien, die von Tugend ausgehen. Da in vielen Theorien Tugenden an den Menschen gebunden sind, sind Tugendethiken gewöhnlich anthropozentrisch ausgestaltet. Dies ist nicht zwingend, da man klassische Tugenden wie Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung, Glaube, Liebe, Hoffnung neben einem Gott auch Tieren zusprechen kann. Man käme dann zu einer pathozentrischen Tugendethik.

U Indukt

Unvollständige Induktion

Als unvollständige Induktion (lat. inductio incompleta) oder problematische Induktion bezeichnet man jede Induktion, die keine vollständige Induktion ist.

Bei einer unvollständigen Induktion spricht man also, wenn die induktiv gewonnene Konkulusion über die Prämissen hinausgeht.

U Schieb

Unterschieben einer These

Als Unterschieben einer These (lat. ignoratio elenchi) bezeichnet man einen Fehler in der Argumentation, der dadurch entsteht, dass man nachdem man begonnen hat, eine These zu beweisen, beginnt im Verlaufe der Beweisführung eine andere These zu beweisen, die der ersten nur äußerlich ähnelt.

U Schied

Methode des Unterschiedes

Die Methode des Unterschiedes (auch: Methode des einzigen Unterschiedes) ist eine der Methoden zur Untersuchung kausaler Zusammenhänge. Diese Methode wurde von F. Bacon erwähnt und von Mill ausgearbeitet.

Sie geht davon aus, dass wenn ein Fall, in dem die zu untersuchende Erscheinung auftritt, und ein Fall, in dem sie nicht auftritt, in allen Umständen außer in einem, der nur im ersteren Falle anzutreffen ist, ähnlich sind, der alleinige Umstand, in dem sich diese beiden Fälle unterscheiden, Folge oder Ursache der Erscheinung ist.

Die Methode des Unterschiedes gibt wahrscheinlicheres Wissen über die Ursachen als die Methode der Ähnlichkeit, da der Forscher das Experiment anwenden muss, um alle Unterschiede außer einem einzigen auszuschließen. Trotzdem ist der Schluss der der Methode des Unterschiedes zugrunde liegt ein Wahrscheinlichkeitsschluß.

Die Methode des Unterschiedes ist eine Form der ausscheidenden Induktion.