Makrina

Makrina die Jüngere (ca. 327 – 380)

Makrina war die Enkelin von Makrina der Älteren und die Tochter der heiligen Emmelia. Auch Makrina wurde heilig gesprochen.

Ihr Bruder Gregor von Nyssa verfasste ihre Biographie und vermittelt uns darin einen Einblick in ihr Leben und die religiösen Sitten ihrer Zeit, wobei der Legendenbildung Vorschub geleistet wird.

Makrina wurde als erstes von zehn Kindern in Kaiserin (Kappadokien) geboren. Ihre Eltern, insbesondere die Mutter, legten Wert auf eine gute Bildung, in der ihr Teile des Alten Testamentes, sittliche Lehren und griechische Philosophie vermittelt wurden.

Als ihr Verlobter starb, entschied sich Makrina für ein eheloses Leben und blieb im elterlichen Haus.

Zwei ihrer Brüder, Basilius der Große und Gregor von Nyssa, wurden berühmte Bischöfe.

Sie gründete gemeinsam mit anderen Frauen auf einem Familiengut am Fluss Iris in Pontos eines der ersten Frauenklöster.

Angeblich auf dem Sterbebett führte der Bruder Gregor ein Gespräch mit ihr Über Seele und Auferstehung.

Die Art des Diologs, die Rahmensetzung der sterbenden Makrina, die Themenstellung und die inhaltliche Bearbeitung erinnern stark an den platonischen Dialog Phaidon und an die Belehrung durch Diotima im Symposion.


Malebran

Nicolas Malebranche (1638 – 1715)

Der französische Priester und Philosoph Nicolas Malebranche war einer der wichtigsten Cartesianer.

Er bewies in De la Recherche de la Vérité (1675), dass unsere Ideen kein sicheres Wissen über Körper liefert.

Auf Malebranche geht der Begriff der causa occasionalis zurück.

Online-Texte


Mally

Ernst Mally (1879 – 1944)

Mally studierte Philosophie und Pädagogik in Graz und promovierte 1903 bei Alexius Meinong mit dem Thema Untersuchungen zur Gegenstandstheorie des Messens. Er gehörte zur Grazer Schule.

Von 1906-1919 war er als Gymnasialprofessor in Graz tätig. Er habilitierte sich 1913 in Philosophie und übernahm 1918 die pädagogische Lehrkanzel Eduard Martinaks.

Er errichtete die erste psychologische Prüfungsstelle für berufliche Eignung in Österreich und arbeitete vor allem an der Entwicklung psychologischer Beobachtungsmethoden (Beobachtungsbogen für Schülerbeobachtung).

1920 übernahm Mally die Leitung des von Meinong gegründeten experimental-psychologischen Labors, wurde 1921 außerordentlicher Professor für Philosophie in Graz und war von 1925 bis 1943 als ordentlicher Universitätsprofessor für Philosophie tätig.

Mally war wesentlich an der Ausarbeitung der Gegenstandstheorie beteiligt. Er untersuchte vor allem ihre Fomalisierbarkeit und die Lösung der in ihr auftretenden logischen Fragen.

1903 formulierte er als erster das Prinzip der Unabhängigkeit des Soseins vom Sein.

Interessant ist Mallys Pionierarbeit auf dem Gebiet der Logik der Sollsätze.

Weblinks


Malthus

Thomas Robert Malthus (1766 – 1834)

Der Geistliche und Ökonom Thomas Robert Malthus vertrat eine einflußreiche Bevölkerungslehre, wonach das Wachstum der Bevökerung ewigen Naturgesetzen unterliegt und schneller vor sich geht (geometrische Progression) als die Produktion von Nahrungsmitteln (arithmetische Progression).

Elend und Hunger haben nach Malthus ihre Ursache in der natürlichen Eigenschaft der Menschen, sch zu vermehren.

Die Position von Malthus ist insbesondere in der Bevölkerungsethik von großem Einfluss.

Mannheim

Karl Mannheim (1893 – 1944)

Karl Mannheim ist ein Vertreter der philosophischen Anthropologie.

Er unterscheidet zwischen Ideologie als Rechtfertigung und Verherrlichung der von der Vergangenheit her bestimmten bestehenden Gesellschaftsordnung und Utopie als Verwerfung und Überwindung des Status quo.

Durch die Annahme einer rapiden Folge von Generationsstilen erklärt Mannheim in seiner Wissenssoziologie das steigende Tempo gesellschaftlicher Umwälzungen.

Manteuff

Ernst Christoph von Manteuffel

Ernst Christoph von Manteuffel gehört als Philosoph zur Wolffschen Schule.

Manteuffel ist ein Mitbegründers des Bundes der „Alethophilen“ (Wahrheitsliebende) der sich in Berlin zur Verteidigung der Philosophie von Wolff gebildet hatte. Er wurde deshalb von Friedrich dem Großen aus Berlin ausgewiesen und wechelte nach Leipzig an.


Mantuan

Petrus Mantuanus (15. Jh.)

Der italienische Logiker Petrus Mantuanus ist durch seine Arbeiten zur Theorie des Schließens und zur modalen Logik bekannt geworden.

Er kannt die Regel ad nullam de necessario, d. h. uin heutigen Worten Ein notwendiges Urteil folgt aus der leeren Prämissenmenge.

Petrus Mantuanus benutzte 63 Schlussregeln. Zu diesen gehörten die Regeln, dass man vom Wirklichen auf das Mögliche schließen kann und dass aus der Annahme der Negation eines apodiktischen Urteils auf die Annahme der Möglichkeit des entsprechenden verneinten Urteils (und umgekehrt) geschlossen werden kann.

Marbach

A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Z

Zu diesem Stichwort wurde folgender Inhalt gefunden:

Gotthard Oswald Marbach (1810 – 1890)

Gotthard Oswald Marbach war ab 1845 Professor in Leipzig.

Marbach ist Anhänger von Hegel.


Mach

Ernst Mach

Der Physiker, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Ernst Mach (* 18. Februar 1838 in Turany (Turas) bei Brünn, damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien, †  19. Februar 1916 in Haar bei München) ist heute vor allem durch die nach ihm benannte dimensionslose Kennzahl (Mach-Zahl) der Geschwindigkeit relativ zur Schallgeschwindigkeit bekannt. Die Mach-Zahl dient vor allem in der Luftfahrt als Maß für die Geschwindigkeit Mach. Er gilt er als Mitbegründer oder zumindest als einer der einflussreichsten Vertreter des Empiriokritizismus und auch als Wegbereiter der Gestaltpsychologie bzw. Gestalttheorie.

Als absoluter und kämpferischer Gegner jeder Form der Metaphysik und Anhänger der Aufklärung, die er als eigentliche Befreiung des Menschen empfand, kam er zu seiner eigenen Denkökonomie. Als Empirist (Alles, was von der Welt erfahrbar sei, sei eine Folge der Sinneseindrücke. Daher sei die Möglichkeit der Messbarkeit das einzig wichtige Kriterium.) standen für ihn die Sinne und Reizwahrnehmungen im Mittelpunkt. Ernst Mach wird als Vertreter einer positivistischen Weltauffassung gesehen. Positivismus im Zusammenhang mit Mach bedeutet:

Die Quelle aller menschlichen Erkenntnis ist das „Gegebene“. Gegeben ist nur eine Mannigfaltigkeit von Sinneseindrücken (Empfindungen). Nicht gegeben ist alles, was zusätzlich zu den Inhalten der sinnlichen Wahrnehmung die „Welt“ konstituiert.

Die Unterscheidung zwischen Ich und Welt ist haltlos. Es gibt keine metaphysische Erkenntnis über außersinnliche Realität. Mach stellte die These auf, dass der Mensch immer den Wahrnehmungsprozess auswähle, der am ökonomischsten sei. Er suche immer nach den besten Möglichkeiten, diesen ökonomischsten Prozess aus den anderen auszusortieren, die beste und schnellste Kalkulationsmöglichkeit zu finden.

Alles menschliche Handeln ist vom Verlangen nach Selbsterhaltung bestimmt. Durch die Ausbildung der höheren intellektuellen Funktionen werden gerade jene angeborenen Eigenschaften und Reflexe ersetzt, die den niederen Organismen ihr Dasein ermöglichen.

Den Wissenschaften wies er den Platz zu, die Welt und die Empfindungen der Menschen möglichst einfach und neutral zu beschreiben. Ein kompromissloser Reduktionismus sollte das Leitbild der Wissenschaft sein. Daher waren für ihn die beiden Wissenschaften Physik (als Erklärungsmethode für die Welt) und Psychologie (als Erklärungsmethode für unsere Empfindungen) die eigentlichen Grundlagen für ein aufgeklärtes Weltverständnis.

Unnötig, ja gefährlich waren für Mach Diskussionen über Wahrheit von Theorien. Einzig der Nutzen der Theorie sei entscheidend. Wahrheit als etwas für sich Existierendes gebe es nicht. Wissenschaftliche Ideen entstünden und entwickelten sich nach einem evolutionären Prinzip. Nur die stärksten, also die ökonomischsten und empirisch klarsten Ideen setzten sich durch und würden zu einer temporären Diskussionswahrheit. Jede Idee, und dies galt für Mach vor allem für wissenschaftliche Ideen, würde vom Menschen aus rein ökonomischen Gründen entwickelt, sie habe nur den Zweck, die Überlebensfähigkeit des Menschen zu erhöhen. Physikalische Theorien waren für Mach immer mathematisch organisierte Naturbeschreibungen und nicht mehr. Ähnlich sah er die Psychologie als Lieferantin für die Beschreibung von Empfindungserfahrungen.

Planck und andere kritisierten seine evolutionsbiologische Ideenlehre als metaphysische Spekulation. Der Wiener Kreis mit u.a. Rudolf Carnap, Kurt Gödel und zeitweise auch Karl Popper stützte sich neben Ludwig Wittgenstein auf Mach.

Das Elektron und das Quant waren für Mach ideale, da messbare und dimensionierte Objekte der physikalischen Forschung, die so den beschreibenden und reduktionistischen Anspruch Machs an die Physik voll erfüllten.

Mach beschäftigte sich neben der Philosophie auch mit der Analyse der Grundlagen der Mechanik und warf dabei einige Fragen im Zusammenhang mit dem Machschen Prinzip auf, die ihn zum Wegbereiter der Allgemeinen Relativitätstheorie machten. Einstein selbst bezeichnete sich anfangs als Schüler Machs, später distanzierte er sich allerdings von dessen philosophischen Ansichten.

Literatur

  • Ernst Mach: Antimetaphysische Vorbemerkungen aus: Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen, 1. Aufl. 1886
  • Über das Machsche Prinzip, Erkenntnistheorie und Physik

Weblinks


Machiav

Niccolò Machiavelli (1469 – 1527)

Der florentinische Philosoph, Politiker und Schriftsteller entstammt einem verarmten Adelsgeschlecht.

Er leitete seit 1498 die Kanzlei für militärische und auswärtige Angelegenheiten der Republik und gelangte als Gesandter nach Frankreich und Deutschland.

Nach der Rückkehr der Medici im Jahre 1512 wurde er eingekerkert. Er schrieb in dieser Zeit u. a. die Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio, Il principe, die Geschichte von Florenz.

Die Kenntnis antiker Autoren verbindet Maciavelli mit den Erfahrungen des pragmatischen Politikers, dessen Illusionslosigkeit zu der Forderung nach einem skrupellos regierenden Herrscher, nach dem Vorbild von Cesare Borgia, führt.

Online-Texte

Weblinks