Philosophie Wörterbuch

Dystel

Dysteleologie

Als Dysteleologie bezeichnet Haeckel sowohl die partielle Unzweckmäßigkeit der Natur als auch die Ablehnung jeder Art teleologischer Betrachtung der Natur.

Deontol

Deontologische Ethik

Die deontologische Ethik ist diejenige Richtung der Ethik, die die Ansicht vertritt, dass die Erwägungen entscheidend sind, die einer Handlung zugrunde liegen und nicht nur die Folgen. Sie unterscheiden sich damit von der konsequentialistischen Ethik.

Beispiele für deontologische Ethiken sind die Gesinnungsethik, die Pflichtethik und die Gewissensethik.

Entsprechend der Unterscheidung von Regel- und Handlungskonsequentialismus lassen sich auch in der deontologischen Ethik zwei Richtungen unterscheiden. Der Behauptung, die Pflichten ließen sich in allgemeine Regeln fassen (Kant), steht z. B. die Behauptung entgegen, die Pflicht zeige sich erst in der einzelnen Handlungssituation (A. Smith).

Deontologische Ethiken sind zumeist, aber nicht zwingend, anthropozentrisch.

E Logik

Epistemische Logik

Die epistemische Logik versucht, die zentralen Begriffe der Erkenntnistheorie logisch zu rekonstruieren. Sie untersucht nicht die Frage, ob oder unter welchen Bedingungen eine Aussage wahr ist, sondern wann eine Aussage bewiesen ist, geglaubt, behauptet oder gewusst wird, was es heißt, zu lügen, zu irren …


Diamat

Dialektischer Materialismus

Engels kritisiert die Auffassung der mechanischen Materialisten, die Wirklichkeit bestehe nur aus physischen Körpern in Bewegung und deren Bewegungsgesetzen und versucht dieser Position eine eigene materialistische Position entgegenzusetzen, die er als dialektischen Materialismus bezeichnet. Später bezeichnete man diese Position abkürzend auch als Diamat.

Die Wirklichkeit hat – so Engels – mehrere Ebenen, z. B. die physische, die organische, die bewusstseinsmäßige, die soziale und ökonomische, die kulturgeschichtliche usw.

Die höheren Ebenen setzen zwar die niedrigeren als ihre notwendigen Bedingungen voraus und stehen in einem Wechselverhältnis zu ihnen; das bedeutet aber nicht, dass die höheren Ebenen auf die niedrigeren reduziert werden können.

Der historische Materialismus ist ein Zweig des dialektischen Materialismus.

E Praed

Epistemisches Prädikat

Mit epistemischen Prädikaten wird ausgedrückt, in welcher Weise Aussagen bzw. Aussagensätzen Wahrheitswerte zugeordnet werden. Dabei ist das Zuordnen von Wahrheitswerten von dem Zukommen von Wahrheitswerten zu unterscheiden.

Um die Bezüge der Zuorndung angeben zu können, benötigen wir mehrstellige epistemische Prädikate, die beispielsweise auf die betroffenen epistemischen Subjekte und auf die Zeitintervalle der Zuschreibung von Wahrheitswerten Rücksicht nehmen.

Da nicht für alle epistemischen Prädikate die gleichen Bezüge relevant sind, können epistemische Prädikate unterschiedliche Stellenzahlen haben.

Bezüglich der Frage, ob epistemische Subjekte in einem epistemischen Prädikat vorkommen unterscheidet Wuttich nichtmodale epistemische Prädikate und modale epistemische Prädikate.

Dianoi

Dianoilogik

Als Dianoilogik bezeichnet Lambert die Lehre von der logischen Form.

E

e

Das Symbol e ist in der traditionellen Logik das Zeichen für ein allgemein verneinendes Urteil. So wird Alle S sind nicht P oder Kein S ist P durch SeP abgekürzt. Das Symbol kommt von dem Wort nego = ich verneine.

Diatribe

Diatribe

Diatribe (griech. Zeitvertreib, Unterricht) ist eine von hellinistischen Philosophen (bes. den Kynikern) im 3. Jh. v. u. Z. geschaffene Form moralphilosophischer Rede, die sich in augelockertem, oft volkstümlichem Ton an ein breites Laienpublikum wendet, um es durch unterhaltsame Belehrung zu erziehen. Ihre bedeutendsten Vertreter waren Horaz, Seneca, Persius, Iuvenalis, Musonius, Dion von Prusa, Epiktetos und Maximus Tyros.

Defpersu

Persuasive Definition

Will man mit Hilfe der festsetzenden Definition einen Ausdruck der Umgangssprache ein emotionales Potential verleihen oder ändern, um den Terminus zum Zweck der Überredung und zur Formung emotionaler Einstellungen der Menschen benutzen zu können, spricht man von einer persuasive Definition.

Defpleon

Definition mit Pleonasmus

Die Definition mit Pleonasmus (lat. definitio abundans) ist eine Definition in der auf ein zwar allen Gegenständen dieser Klasse zukommendes, aber doch unwesentliches Merkmal verwiesen wird.

Die Definition der Parallelogramme als Viereck, deren gegenüberliegende Seiten parallel sind, und in denen die Diagonalen einander halbieren, leidet z. B. an einem Pleonasmus, weil zur korrekten Definition der Parallelogramme ein überflüssiges Merkmal hinzugefügt wurde, das zwar allen Parallelogrammen zukommt, aber nicht wesentlich zu ihnen gehört. Dieses Merkmal ist die Eigenschaft, dass die Diagonalen einander halbieren. Das Anführen eines solchen Merkmals erweckt den falschen Gedanken, dass es auch Vierecke geben könnte, deren gegenüberliegende Seiten parallel sind, aber deren Diagonalen einander nicht halbieren.

Die Definition ist ein Spezialfall der zufälligen Definition bzw. der definitio attributiva vel accidentalis.