Philosophie Wörterbuch

Zirkmitt

Mittelbarer Zirkel

Form der Zirkularität in einer Definition.

Im mittelbaren Zirkel kommt das Definiendum im Definiens nicht direkt vor. Der mittelbare Zirkel bedarf damit der Analyse mehrerer (zumindest zweier) Definitionen.

Zirkula

Zirkularität in der Definition

Ganz allgemein gesprochen besteht die Zirkularität einer Definition (lat.: circulus in definiendo) darin, dass man einen Ausdruck mit Hilfe desselben Ausdrucks definiert.

Der Zirkel in einer Definition hat zur Folge, dass sie den Sin eines bestimmten Terminus zu erläutern, nicht erfüllt, denn sie erklärt diesen Terminus durch diesen Terminus selbst.

Man unterscheidet unmittelbare Zirkel und mittelbare Zirkel.

Die Zirkularität ist ein Spezialfall der Definition des Unbekannten durch Unbekanntes.

Zirkunm

Unmittelbarer Zirkel

Form der Zirkularität in einer Definition. Im unmittelbaren Zirkel kommt das Definiendum im Definiens direkt vor. (Beispiel: Ein Quadrat ist ein quadratisches Viereck.)

Im Extremfall sind Definiendum und Definiens gleich. (Beispiel: Ein Kreis ist ein Kreis.) In diesem Fall spricht man von einer Tautologie in der Definition.

Zivilis

Zivilisation

Als Zivilisation (lat. cives = Bürger)] bezeichnet man die Gesamtheit der technisch-kulturellen Einrichtungen. Mitunter wird auch ein geschichtlicher Zeitabschnitt als Zivilisation bezeichnet.

Nach Tolstoj ist die Zivilisation von Übel. Sie bringt nur Elend. Er fordert u. a. Zurück zur Natur, zur einfachen bäurischen Lebensweise und Arbeit, weg mit allen Genüssen der Kultur, mit allem Gesetzeszwange und mit dem Staat.

In seinem Hauptwerk Der Untergang des Abendlandes beschreibt Spengler die Geschichte als einen Prozeß aus voneinander unabhängigen Kulturen, die jeweils einen zyklischen Verlauf nehmen. Die jeweils letzte Entwicklungsstufe, die Verfallszeit, nennt Spengler Zivilisation. Ihre Kennzeichen sind Dekadenz und Eklektizismus im künstlerischen Ausdruck, Nüchternheit und Skeptizismus. Sie zeigt sie sich in der Existenz von Großstädten.


Zombie

Zombie Twin (modales Argument)

Das Zombie Twin ist in einigen Gedankenexperimenten der Philosophie des Geistes ein menschliches Wesen, das sich wie Menschen verhält, ihren funktionalen Aufbau teilt (einschließ des neurophysiologischen Aufbaus), aber kein Bewußtsein hat.

Das Zombie Twin gilt als Argument dafür, dass sich das Bewußtsein nicht vollständig auf physikalisches zurückführen lässt. Man nennt dieses Argument auch das modale Argument (modal argument).

Zornlemm

Zornsches Lemma

Das Zornsche Lemma ist ein zum Auswahlaxiom äquivalenter Satz der Mengenlehre und der Logik der auf Zorn zurückgeht. Ist G = (G, &;) eine teilweise geordnete Menge, in der jede nichtleere Kette K nach oben beschränkt ist, so gibt es in G maximale Elemente. Eine Kette K ist dabei eine durch &; totalgeordnete Teilmenge von G, und diese heißt nach oben beschränkt, wenn ein a &; G existiert mit x &; a für alle a &; K. Allgemein gibt es zu jedem a0 &; G ein maximales Element m mit m &; a0.

Zshg

Zusammenhang

Als Zusammhang bezeichnet man eine Beziehung bzw. Relation zwischen Gegenständen, Eigenschaften, Prozessen, Begriffen, Aussagen, Theorien, Normen usw., die so beschaffen ist, dass eine Veränderung des einen Gegenstandes, der einen Eigenschaft …, von einer Veränderung der anderen begleitet wird.

Jeder Zusammenhang ist eine Relation, jedoch ist nicht jede Relation ein Zusammenhang.

Dabei wird der Zusammenhang von Gegenstände, Eigenschaften oder Prozessen auch als objektiver Zusammenhang und der Zusammenhang von Begriffen, Aussagen, Theorien und Normen als logischer Zusammenhang oder Kohärenz bezeichnet.

Schon in der antiken Philosophie erschien die Welt als zusammenhängendes Ganzes.

Geht man von einer Korrespondenztheorie der Wahrheit aus, kann man von dem Zusammenhang zwischen Gegenständen, Eigenschaften und Prozessen als Grundlage für den logischen Zusammenhang bzw. die Kohärenz von Begriffen, Aussagen und Theorien betrachten. Damit lässt sich erklären, warum wir Objekte, die der Erkenntnis nicht unmittelbar zugänglich sind, mit Hilfe mit ihnen (objektiv) zusammenhängender Objekte erklären können.

Zahl

Zahl

Der Begriff Zahl ist ein mathematischer Begriff.

Zahlen entstehen zunächst durch Abzählen. Man unterscheidet:

  • rationale Zahlen: hierzu gehören alle positiven und negativen ganzen Zahlen (zum Beispiel + 1, + 3, -2, -9 usw.) und Brüche (zum Beispiel 1/5, 7/4);
  • irrationale Zahlen: hierzu gehören unendliche nichtperiodische Dezimalbrüche und transzendente Zahlen
  • imaginäre (unwirkliche) Zahlen mit der Einheit i = -1;
  • komplexe Zahlen, die sich aus einem reellen und einem imaginären Teil zusammensetzen (zum Beispiel 2 + 3 * i).


Zeich H

Hamiltonsche Zeichen

Hamiltonsche Zeichen nennt man keilförmige Zeichen, mit deren Hilfe William Hamilton symbolisch Urteile darstellte, die in einem syllogistischen Schluss auftreten.

Hamilton benutzte das Zeichen

C M

für alle C sind einige M und

C M

für nicht alle C sind M, wobei der senkrechte Strich für die Negation steht.

Zeichen

Zeichen

Als Zeichen bezeichnet man etwas, das für etwas anderes steht und auf dieses hinweist.

Bereits Ockham unterscheidet natürliche Zeichen und konventionelle Zeichen zurück, wobei Begriffe natürliche Zeichen und Worte konventionelle Zeichen sind.

Locke führt den Ursprung der Begriffe und Bedeutungen auf Ideen zurück, die entweder aus sinnlichen Eindrücken von Gegenständen außerhalb unseres Bewußtseins oder aus der inneren Tätigkeit des Bewußtseins entspringen. Nach Locke sind Vorstellungen Zeichen für Gegenstände außerhalb unseres Bewußseins. Wörter sind Zeichen für Vorstellungen im Bewußtsein.

Nach Wolff ist ein Zeichen "ein Ding, daraus ich entweder die Gegenwart oder die Ankunft eines andern Dinges erkennen kann, das ist, daraus ich erkenne, dass es wirklich an einem Orte vorhanden ist, oder daselbst gewesen, oder auch daselbst etwas entstehen werde" (Vernünftige Gedanken I, § 292).

Leibniz, auf den viele Zeichen der heutigen Mathematik zurückgehen, sagt, dass die Menschen Zeichen nicht nur verwenden, um ihre Gedanken mitzuteilen, sondern dass sie auch zum Denken benutzt werden.

In Traitée des systèmes unterscheidet Condillac Zeichen, die mit dem Gegenstand zufällig zusammenhängen, natürliche Zeichen und künstliche oder bedingte Zeichen (Sprache und Schrift).

In der Logik unterscheiden wir Grundzeichen und abgeleitete Zeichen.