Harald Höffding (geb. 1843)

Harald Höffding verknüpft in seiner voluntaristischen Psychologie Assoziationspsychologie und Apperzeptionspsychologie.

Es gibt nach Höffding vier philosophische Hauptprobleme:

  1. das psychologische Problem von der Natur des Bewußtseinslebens,
  2. das Problem von der Gültigkeit der Erkenntnis,
  3. das Problem der Natur des Daseins und
  4. das Wertungsproblem.

Der Wille ist die fundamentalste Form des Bewußtseinslebens, die synthetische Kraft, die Aktivität desselben, die im Denken und Wollen zum Ausdruck kommt. Der Wille ist primär und geht dem Drang nach Bewegung voraus.

Gefühl und Trieb wirken auch in der Assoziation.

Die Aufmerksamkeit ist durch Interesse und Willen bedingt. Das Denken ist eine aktive Willensfunktion.

Die Identitätstheorie in Bezug auf das Verhältnis von Leib und Seele ist nach Höffding eine Arbeitshypothese.

Psychisches und Physisches sind parallele Äußerungsformen ein und desselben Wesens. Das Psychische und das Physische sind gleichzeitig.

Die physische Kausalkette ist lückenlos. Das Energieprinzip wird nirgends durchbrochen.

Nach Höffding ist die Psychologie die Grundlage der Logik. Die Logik ist jedoch nicht Psychologie. Sie setzt die allgemeinen Prinzipien des Denkens voraus, kann ihre Gültigkeit aber nicht erklären. Die Logik ist eine Kunstlehre, die Psychologie eine Naturlehre.

Online-Texte