Herbert Paul Grice (1913 – 1988)

Der englische Philosoph H. Paul Grice studierte und unterrichtete bis 1967 in Oxford. Von 1939 bis 1967 war er Fellow am St. John’s College. Von 1968 bis zu seiner Emeritierung 1980 war Grice Professor für Philosophie in Berkeley (Kalifornien).

Bekannt geworden ist Grice durch seine sprachphilosophischen Arbeiten, insbesondere zur Sprecherbedeutung, zu konversationalen Implikaturen und zur intentionalen Semantik.

Die wichtigsten Gedanken von Grice entwickelte er während seine Vorlesungen über William James an der Harvard-Universität im Jahre 1967.

In seinem Aufsatz Meaning (1957) unterschied Grice zwischen natural meaning und non-natural meaning. Die natürliche Bedeutung ist die Art von Bedeutung, wenn wir sagen Sonnenschein bedeutet schwitzen.

Die nicht-natürliche Bedeutung ist die Art von Bedeutung, von der wir sprechen, wenn wir sagen Dieses Klingeln bedeutet, dass der Bus voll ist.

Später lieferte Grice eine Bestimmung der nicht-natürlichen Bedeutung die auch als Gricesches Grundmodell bezeichnet wird. Dieses Grundmodell hat er später in Utterer’s Meaning, Sentence Meaning, and Word-Meaning (1968) präzisiert und gegen Einwände verteidigt worden. Eine semi-formale Rekonstruktion und Diskussion dieser Begriffe findet sich in dem Buch Grundbegriffe der Kommunikation von Georg Meggle. Einige Aspekte der Arbeit von Meggle’s Kommunikationstheorie habe ich in meiner Magisterarbeit diskutiert.

Grice hat die Sprachphilosophie in großem Maße durch seiner Untersuchung konversationaler Implikaturen beeinflußt.

In diesem Konzept wird unterschieden zwischen dem, was eine Person mit ihren Worten sagt, und dem, was eine Personen mit seinen Worten außer dem, was direkt in den Worten steht, noch meint.

Grice Untersuchung der konversationalen Implikaturen beginnt mit der Formulierung eines Kooperationsprinzips aus dem einige weitere Maximen abgeleitet werden.

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