Anne Finch Conway (1631 – 1679)

Die englische Philosophin (ab 1650 Lady Conway, aufgrund ihrer Ehe mit Viscount Edward Conway) wurde in London als Tochter des Kammerabgeordneten Heneage Finch und der Elizabeth Cradock Benet geboren.

Sie ist Autorin des Werkes The Principles of the Most Ancient and Modern Philosophy, das sie 1671-1679 verfasste.

Sie wurde vom platonistischen Zirkel des Henry More und Ralph Cudworth sowie vom Paracelsischen und kabbalistischen Theosophen Mercurius van Helmont beeinflußt.

Ab 1645, als John Finch in das Christ’s College eintrat, profitierte Anne Conway Finch von Henry More, dem Lehrer ihres Bruders. Dieser schenkte ihr ein Exemplar seiner philosophischen Gedichte und besuchte sie immer öfter in Kensington House, um sie in die Philosophie von Aristotles, Plotin, der Scholastik und in den englischen Humanismus einzuführen. Ferner vermittelte er ihr die Aufassungen der Cambridge Platonist School.

Ende 1670 reiste van Helmont nach England, um von der englischen Regierung eine lebenslange Pension für Eliasbeth von der Pfalz zu erlangen.

Er wollte bloß einen Monat bleiben, blieb jedoch nachdem er Anne Finch Conway kennengelernt hatte bis zu ihrem Tode, d. h. 9 Jahre, in England. Er leistete ihr ärztlichen Beistand und führte mit ihr philosophische Gespräche.

Leibniz übernahm von ihr den wichtigen Begriff der Monade.

A. Finch Conway starb kurz nach der Veröffentlichung ihres Werkes. Van Helmont ließ das Werk ins Lateinische übersetzen und gemeinsam mit eigenen Werken veröffentlichte. Das führte dazu dass ihm ihr Werk zugeschrieben wurde. In ihrem Werk versuchte die Philosophin verschiedene philosophische Ansichten miteinander in Einklang zu bringen: die Emanationslehre, den antiken Vitalismus (vor allem der Griechen, der Kabbalisten und des Philon von Alexandreia), die zeitgenössische mechanistische Weltanschauung und die christliche Theologie.

Am Anfang ihrer Abhandlung nimmt sie die Existenz Gottes als selbstverständlich (ohne Beweisversuch) an und betont Christus‘ Rolle als vermittelnd zwischen Gott und den Geschöpfen im emanativen Prozeß der Schöpfung.

Ihrer Meinung nach hatte Descartes wertvolle Beiträge zur Erklärung der natürlichen Bewegungen geleistet, jedoch außer acht gelassen, dass die Körper ihren eigenen Bewegungsgrund in sich selbst haben.

Ihrer Meinung nach verwechselten Hobbes und Spinoza aufgrund materialistischer Ansichten den Schöpfer mit den Geschöpfen. Nach Anne Finch Conway können sich alle Arten von Geschöpfen ineinander verwandeln, aber Gott und die Geschöpfe können kein einziges Wesen bilden. Demzufolge gibt es eine Kette von Lebewesen, deren Glieder zu allen möglichen Verwandlungen untereinander fähig sein können (vom Stein bis zum Menschen), aber niemals kann die Verwandlung zu Gott führen oder diesen selbst betreffen, da Gott unveränderlich, die Natur der Geschöpfe aber veränderlich ist.

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