Moritz Wilhelm Drobisch (1802 – 1896)

Der Mathematiker, Philosoph, Psychologe und Logiker Moritz Wilhelm Drobisch, geboren in Leipzig, war in Leipzig Professor.

Drobisch ist stark von Herbart beeinflußt.

Er nähert sich vom empirisch-formalistischen Standpunkt aus der metaphysischen Richtung der Identifizierung von Sein und Denken. Später nimmt er eine vermittelnde Position zwischen beiden Standpunkten ein.

Aufgabe der Logik ist die Feststellung der Normalgesetze des Denkens. Die Logik ist eine formale Wissenschaft und von der Psychologie unabhängig. Die Logik ist nach Drobisch eine normative Wissenschaft.

Voraussetzung der Logik ist das konkrete, mit dem Erkennen verschmolzene Denken, aus welchem sie ihre Grundformen durch Abstraktion gewinnt. Das Denken ist, seiner Funktion nach, ein Zusammenfassen eines Mannigfaltigen in einer Einheit.

Das Allgemeine und Notwendige ist nach Drobisch kein Ergebnis der Erfahrung, sondern ein Ergebnis des Denkens. Nicht die Begriffe selbst sind von der Erfahrung unabhängig, sondern die Verknüpfung ist erfahrungsunabhängig. Die logischen Begriffe entstehen im Denken, im Urteil. Es gibt nur notwendige Urteile und Schlüsse, aber keine notwendigen Begriffe.

Die Axiome der Mathematik haben unmittelbare Evidenz als Tatsachen der Anschauung von assertorischer Geltung.

Assoziation und Reproduktion sind die psychischen Grundprozesse.

Drobisch schlug ein Verfahren zur Algebraisierung der Syllogistik vor. Mit diesem Verfahren werden einfache Formen des Urteils algebraisch rekonstruiert und darauf eine Behandlung der Schlüsse aufgebaut.

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