Dmitri Analtoljewitsch Bocvar

Der Logiker D. A. Bocvar befasste sich vor allem mit dem Problem der Paradoxa, das von ihm auf der terminologischen Ebene eines erweiterten Prädikatenkalküls gelöst wird.

Ein zentrales Ergebnis der mehrwertigen Logik ist seine Anwendung dreiwertiger Systeme auf die Diskussion der Antinomien, wobei der dritte Wahrheitswert als sinnlos gedeutet wurde [1].

Bei Bocvar geht es um die Analyse logischer und semantischer Antinomien, die in Logiken höherer Stufen bei unkritischem Gebrauch des Komprehensionsprinzips bzw. von metalogischen Begriffen auftreten können. Deswegen interpretierte er in seinen dreiwertigen Systemen den zusätzlichen Wahrheitswert als sinnlos, paradox, bedeutungslos, unsinnig. Er interpretiert die Quasiwahrheitswerte 1, 0 als die Wahrheitswerte W, F. 1 ist der einzige ausgezeichnete Quasiwahrheitswert.

Bocvar unterscheidet zwischen inneren Wahrheitswertfunktionen und äußeren Wahrheitswertfunktionen.


[1] Bocvar, D. A.: Ob odnom trechznacnom iscislenii i ego primenenii ik analizu paradoksov klassiceskogo rasširennogo funkcional’nogo iscislenija. Matematiceskij Sbornik 46 (1938) 12, 287 – 308