Das zerbrochene Ringlein
In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad, Meine Liebste ist verschwunden, Die dort gewohnet hat. Sie hat mir Treu versprochen, Ich möcht als Spielmann reisen Ich möcht als Reiter fliegen Hör ich das Mühlrad gehen: |
Der Nachtvogel
Liegt der Tag rings auf der Lauer,
Blickt so schlau auf Lust und Trauer:
Kann ich mich kaum selbst verstehen.
Laß die Lauscher schlafen gehen!
Nur ein Stündchen unbewacht
Laß in der verschwiegnen Nacht
Mich in deine Augen sehen
Wie in stillen Mondenschein.
In dem Park an der Rotunde,
Wenn es dunkelt, harr ich dein.
Still und fromm will ich ja sein.
Liebste, ach nur eine Stunde! –
Sieh mir nicht so böse drein!
Willst du nie dein Schweigen brechen,
Ewig stumm wie Blumen sein:
O so laß mich das Versprechen
Pflücken dir vom stillen Munde:
Liebste, ach nur eine Stunde.
In dem Park an der Rotunde,
Wenn es dunkelt, harr ich dein.
Und kann ich nicht sein
Mit dir zu zwein,
So will ich, allein,
Der Schwermut mich weihn!