Nachklänge
Nachklänge
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O Herbst, in linden Tagen Wie hast du rings dein Reich Phantastisch aufgeschlagen, So bunt und doch so bleich! Wie öde, ohne Brüder, So wunderbare Weise Und ich ruht überwoben, |
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2 An meinen Bruder |
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Gedenkst du noch des Gartens Und Schlosses überm Wald, Des träumenden Erwartens: Obs denn nicht Frühling bald? Der Spielmann war gekommen, Wie sind wir doch im Wandern Nun steht das Schloß versunken Gestorben sind die Lieben, Und fremde Leute gehen Doch rauscht der Wald im Grunde Bald mächtger und bald leise Und stamml ich auch nur bange, |
Vor der Stadt
Joseph von Eichendorff
Zwei Musikanten ziehn daher
Vom Wald aus weiter Ferne,
Der eine ist verliebt gar sehr,
Der andre wär es gerne.
Die stehn allhier im kalten Wind
Und singen schön und geigen:
Ob nicht ein süßverträumtes Kind
Am Fenster sich wollt zeigen?
Läuten kaum die Maienglocken
Läuten kaum die Maienglocken,
leise durch den lauen Wind,
hebt ein Knabe froh erschrocken,
aus dem Grase sich geschwind.
Schüttelt in den Blütenflocken,
seine feinen blonden Locken,
schelmisch sinnend wie ein Kind.
Und nun wehen Lerchenlieder
und es schlägt die Nachtigall,
von den Bergen rauschend wieder
kommt der kühle Wasserfall.
Rings im Walde bunt Gefieder,
Frühling ist es wieder
und ein Jauchzen überall.