Ernst Platner (1780 – 1818)

Ernst Platner, in Leipzig geboren, wurde Doktor der Philosophie und der Medizin. Er wurde 1770 außerordentlicher und 1780 ordentlicher Professor der Medizin in Leipzig. Später war Platner in Leipzig auch Professor der Philosophie.

Platner ist von Leibniz beeinflußt. Wie Leibniz hält er das Körperliche für die Erscheinung immaterieller Kräfte (Monaden).

Die Substanz bestimmt Platner als beharrliches, selbstständiges Ding, welches stets dasselbige bleibt. Die Substanz ist eine Kraft, ein System unzertrennlich verbundener, einer Grundkraft untergeordneter Kräfte.

Als Vorstellungskraft ist auch die Seele eine Substanz. An Stelle der Leibnizschen prästabilierten Harmonie nimmt Platner eine Wechselwirkung zwischen Seele und Leib an. Die Seele ist stets mit einem feinen Organismus (einem Ätherleib) verbunden, der auch den Tod überdauert.

Platner nimmt Ähnlichkeit, Gleichzeitigkeit und Ordnung als Assoziationsprinzipien an.

Der Wille ist ein Teil der Vorstellungskraft und determiniert.

Die Logik ist "eine pragmatische, mit Bemerkungen, Grundsätzen und Regeln von Wahrheit und Irrtum begleitete Geschichte des menschlichen Erkenntnisvermögens". Sie "ist eine Untersuchung des menschlichen Erkenntnisvermögens, angestellt in der Absicht, genauer zu bestimmen, ob der Mensch fähig sei, die Wahrheit zu erkennen und zu beweisen, d. i. ob das menschliche Erkenntnisvermögen gelten könne als Maßstab der Wahrheit".

Die reine Logik lässt sich mit der psychologischen verbinden.