Francis Hutcheson (1694 – 1796)

Der schottische Philosoph Francis Hutcheson schrieb Inquiry into the Original of our Ideas of Beauty and Virue (1725) und An Essay on the Nature and Conduct of the Passions and Affections with Illustrations on the Moral Sense (1728). Er ist dem Empirismus zuzurechnen

Hutcheson verwendete den Begriff moral sense, um eine Ethik aufzubauen. Der moral sense veranlaßt den Menschen zur Billigung altruistischer Motive bzw. Dispositionen und zur Mißbilligung menschenfeindlicher Neigungen. Er führt zu einer Form des Altruismus, i. S. einer wohlwollenden Einstellung des Menschen, die sich auf das größtmögliche Glück bzw. die größtmögliche Vervollkommnung eines sozialen Ganzen richtet.

Die damit einhergehende moralische Billigung vollzieht sich unabhängig von Nützlichkeitsgesichtspunkten und Trieberfüllungen. Die gleichzeitige Annahme eines Ideals der Harmonie von Neigungen erlaubt es, auch den egoistischen Trieben eine positive Bedeutung beizumessen, sofern sie nur die innere Harmonie der Persönlichkeit nicht beeinträchtigen.

Der Begriff moral sense wurde später vor allem von Butler und Hume präzisiert.

Hutcheson übte durch seine Kritik an der Begründung moralischer Erkenntnis aus der Vernunft (Clarke) und durch seine Lehre von der Verankerung der Moral im Gefühlsleben einen wichtigen Einfluss auf Hume und Bentham aus.