Ehrenfried Walter von Tschirnhaus

Ehrenfried Walter von Tschirnhaus (auch: Tschirnhausen oder Tschirnhauß, * 10. April 1651 in Kieslingswalde (heute S&;awnikowice) (Oberlausitz), † 11. Oktober 1708 in Dresden) studierte in Leiden Mathematik und Physik. Er war Freund von Huygens, Spinoza und Leibniz, ist aber auch von Descartes beeinflusst..

Er betrachtet die Selbsterkenntnisals experientia evidenissima. Daher ist die Selbsterkenntnis auch Ausgangspunkt der Philosophie.

Dass wir von einigem wohl, von anderem übel berührt werden, ist der Ausgangspunkt der Ethik und liefert auch den Begriff des Willens. Ausgangspunkt der Logik ist, dass wir einiges begreifen und anderes nicht. Daraus läßt sich auch der Verstand und die Fähigkeit wahres und falsches zu unterscheiden ableiten. Wahr ist, was sich begreifen lässt, falsch ist, was unbegreifbar ist.

Dass wir uns im Vorstellen der Außenwelt gegenüber leidend verhalten, ist Ansatzpunkt der Physik. Auf der Physik beruhen alle empirischen Wissenschaften.

Tschirnhaus vertrat die geometrische Methode, d. h. die axiomatische Methode, als Methode der Wissenschaft. Wissenschaft entsteht durch die Arbeit des logischen Denkens.

Er zerlegt alles Denkbare in drei Klassen:

  • die sinnlich-anschaulichen Dinge,
  • die rationalen oder mathematischen Dinge und
  • die physischen oder realen Dinge.

Werke

  • Medicina mentis sive artis inveniendi praecepta generalia (1687)

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 4, 1346
  • Weissenborn: Lebensbeschreibung des Ehrenfried Walter von Tschirnhaus. Eisenach 1866
  • Verweyen, J.: Ehrenfried Walter von Tschirnhaus als Philosoph. Bonn 1906

Weblinks