Marie le Jars de Gournay (1565 – 1645)

Die französische Philosophin wurde als älteste von sechs Kindern der Familie de Jars in Paris geboren, wo sie auch die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte.

Mit besonderer Begeisterung befasste sich die Heranwachsende mit Montaignes philosophischen Essays.

Im Alter von 23 Jahren arrangierte sie ein Treffen mit ihm. Der 55-jährige Gelehrte ging gerne auf das Gespräch mit ihr ein und war über ihre Kommentare erstaunt. Er nahm sie als fille d’alliance in sein Leben und sein Umfeld auf.

Er stellte ihr viele Gelehrte und Schriftstellern vor. So stand sie auch später noch im Briefwechsel mit Saint Francois de Sales, Chapelain, Justus Lipius, La Mothe le Vayer, Abbé de Marolles, Claude de l’Etoile, Richelieu und Anna Maria van Schurmann.

Montaige spielte Zeit ihres Lebens eine große Rolle fü die Philosophin. Sie bearbeitete nach seinem Tode seinen Nachlaß und schrieb ein ausführliches Vorwort zu den Esseis.

Als ihr Vater 1577 starb, war die Familie bereits verarmt und zog sich ganz auf ein Landgut in der Picardie zurück. Bedingt durch den Tod der Mutter 1591 musste sie sich plötzlich um die jüngeren Geschwister kümmern. Ihr finanziellen Verhältnisse spitzten sich zu.

Marie le Jars de Gournay publizierte ihr Werk 1626 selbst unter dem Titel L’Ombre de la Damoiselle de Gournay. Bereits 1634 veröffentlichte sie eine überarbeitete Fassung unter dem Titel Les Advis ou Les Presens de la Demoiselle de Gournay.

Der Band enthält Gedichte, Satiren, Abhandlungen und Essays zu den verschiedensten Themen: Kindererziehung, die französische Sprache, das Leben bei Hof, die Gleichheit der Frauen, Moral, Religion, Philosophie u.a.

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