Petrus Hispanus (ca. 1205 – 1277)

Der Arzt, Philosoph und Logiker Hispanus Petrus lehrte bis 1229 Logik und schrieb 1230 den Tractatus Logicae, der als Summulae Logicales das verbreitetste Lehrbuch der Logik war und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts fast 200 Auflagen hatte.

Dieses Werk besteht aus zwei Teilen. Im ersten arbeitet er streng aristotelisch. Im 2. Teil behandelt Petrus Hispanus u. a. Relativa, Amplikationen, Appelationen, Restriktionen und Distributionen.

Er verwendet die Vokale a, e, i und o als Abkürzungen für die klassischen Urteilsarten und Merkworte wie Barbara und Celarent für die Modi des Syllogismus ein.

Weiterhin findet sich bei Petrus Hispanus eine Theorie der Suppositionen.

Petrus Hispanus gilt wie sein Lehrer William Shyreswood als Vertreter des Averroismus.

Um 1235 ging Petrus Hispanus zum Medizinstudium nach Montpellier und wirkte von 1246 bis 1250 als Professor für Medizin in Siena. Anschließend wirkte er bis 1272 in Lissabon und Raga.

1271 berief ihn der Papst Gregor X. zu seinem Leibarzt. Der Gregor X. gewidmete Thesaurus Pauporum war eines der wichtigsten Lehrbücher der Medizin in der Geschichte.

Petrus Hispanus wurde Kardinal und 1276 als Johannes XXI. Papst.