Pietro Bembo (1470 – 1547)

Bembo stammte aus venzianischem Adel. Er verkehrte an den Höfen von Urbino. Florenz, Ferrara und Rom. 1539 wurde er zum Kardinal ernannt.

Seine Überlegenheit von der Überlegenheit der Volkssprache über das Latein der Humanisten begründete er mit dem literarischen Glanz der drei großen Florentiner Dante Alighieri, G. Boccaccio und F. Petrarca.

In seinem Werk "Prose della volgar lingua" (1525) legt er den Grundstein für eine systematische italienische Grammatik, Stilkunde sowie Sprach- und Literaturgeschichte.

Er will in diesem Werk das bisher nur auf die lateinischen Klassiker bezogene Prinzip der Imitatio auf die in italienischer Volkksprache geschriebenen Werke des Trescento übertragen. Damit vertritt er in der Sprachfrage die archaisierende Position.

Die von Calmeta (eigtl. Vincenzo Colli, 1460-1508) in seiner verlorengegangenen Schrift Della volgar poesia vorgeschlagene römische Hofsprache lehnte Bembo mit dem Argument ab, sie sei keine Sprache, weil sie über keine Literatur verfüge. Das gleiche gilt nach Bembo für die florentinische bzw. toskanische Sprache, die den ästhetischen Ansprüchen der Dichtung nicht genüge.

Mit Asolani (1505) führte Bembo ein Genre der dialoghi ein, bei dem Gebildete im eleganten Gespräch über die verschiedensten Themen, bei ihm wie z. B. auch bei Tullia d’Aragona die Liebe, disputieren.