Frank Plumpton Ramsey

Der britische Mathematiker und Logiker Frank Plumpton Ramsey (* 22. Februar 1903 in Cambridge, † 19. Januar 1930) wurde in Cambridge geboren, wo sein Vater Präsident des Magdalene College war. Er besuchte das College in Winchester, bevor er nach Cambridge zurückkehrte, um Mathematik am Trinity College zu studieren. Er erhielt den Grad Senior Wrangler, den höchsten Abschluss, der im Fach Mathematik zu erreichen war.

Er war auf verschiedenen Gebieten belesen und interessierte sich für fast alles. Politisch war er linksorientiert und wie seine Ehefrau ein militanter Atheist. In einem Gespräch mit Charles Kay Ogden äußerte er seinen Wunsch Deutsch zu lernen. Ogden gab ihm ein Wörterbuch, dazu eine deutsche Grammatik und eine schwer verständliche philosophische Abhandlung und sagte zu ihm: Benutze die Grammatik und das Wörterbuch; komm wieder und sag uns, was du darüber denkst. Ungefähr eine Woche später hatte er nicht nur Deutsch gelernt, sondern hatte Einwendungen gegen die Theorien der Abhandlung vorzubringen. Er benutzte seine neuerworbene Fähigkeit, um Ludwig Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus zu lesen, welches jener 1918 fertigstellte.

Die Lektüre beeindruckte ihn tief. Er übersetzte daraufhin einen großen Teil davon ins Englische und veröffentlichte eine erste Rezension in der philosophischen Zeitschrift Mind. 1923 reiste er für kurze Zeit nach Österreich und diskutierte in dieser Zeit mit Wittgenstein, der in Puchberg zu der Zeit als Lehrer tätig war.

1924 schloss sich ein weiterer Besuch in Österreich an für eine Psychoanalyse bei Theodor Reik in Wien und weiteren Besuchen bei Wittgenstein. Er war ein scharfer Kritiker Wittgensteins und beeinflusste, neben Piero Sraffa dessen Spätphilosophie.

Zurück in England wird er im jugendlichen Alter von 21 Jahren als Fellow ans King’s College berufen und war Colleg’s Director of Studies in Mathematics.

Die beiden Existenzsätze, die von Ramsey in seiner Arbeit On a problem of formal logic aufgestellt wurden, wirkten als Initialzündung für weitere Arbeiten auf dem Gebiet der Graphentheorie und der Kombinatorik und sind als Ramsey-Theorem bekannt. Den in der Kombinatorik daraus entstandener Korpus nennt man Ramsey-Theorie.

Werke

  • Universals (1925)
  • Facts and propositions (1927)
  • On a problem of formal logic (1928)
  • Knowledge (1929)
  • Theories (1929)
  • General propositions and causality (1929)

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