Makrina die Jüngere (ca. 327 – 380)

Makrina war die Enkelin von Makrina der Älteren und die Tochter der heiligen Emmelia. Auch Makrina wurde heilig gesprochen.

Ihr Bruder Gregor von Nyssa verfasste ihre Biographie und vermittelt uns darin einen Einblick in ihr Leben und die religiösen Sitten ihrer Zeit, wobei der Legendenbildung Vorschub geleistet wird.

Makrina wurde als erstes von zehn Kindern in Kaiserin (Kappadokien) geboren. Ihre Eltern, insbesondere die Mutter, legten Wert auf eine gute Bildung, in der ihr Teile des Alten Testamentes, sittliche Lehren und griechische Philosophie vermittelt wurden.

Als ihr Verlobter starb, entschied sich Makrina für ein eheloses Leben und blieb im elterlichen Haus.

Zwei ihrer Brüder, Basilius der Große und Gregor von Nyssa, wurden berühmte Bischöfe.

Sie gründete gemeinsam mit anderen Frauen auf einem Familiengut am Fluss Iris in Pontos eines der ersten Frauenklöster.

Angeblich auf dem Sterbebett führte der Bruder Gregor ein Gespräch mit ihr Über Seele und Auferstehung.

Die Art des Diologs, die Rahmensetzung der sterbenden Makrina, die Themenstellung und die inhaltliche Bearbeitung erinnern stark an den platonischen Dialog Phaidon und an die Belehrung durch Diotima im Symposion.