Jonas Cohn (1869 – 1947)

Jonas Cohn, in Görlitz geboren, ist ein Vertreter der Südwestdeutsche Schule des Neukantianismus. Er arbeitete als Professor in Freiburg in Br.

Die Ästhetik ist nach Cohn eine kritische Wertwissenschaft. Die Psychologie ist nur eine Hilfswissenschaft der Ästhetik.

Der ästhetische Wert hat Forderungscharakter. Er will allgemeingültig sein. Das Schöne tritt da auf, wo der Ausdruck sich gänzlich in der Form offenbart.

Logik und Erkenntnistheorie sind nicht auf Psychologie zu basieren. Die Grundsätze des Erkennens sind von Werten und Zielen abhängig.

Der Satz der Immanenz besagt, dass alles, was erkannt werden soll, unter den Bedingungen der Erkenntnisformen stehen muss.

Es handelt sich hier nicht um das psychologische, individuelle Ich, sondern um das reine Erkenntnissubjekt, um ein ideales Ich, welches Norm und Ziel des Erkennens ist. Es will sich auf den Standpunkt des überindividuellen Ich erheben, welches nie bloßes Objekt sein kann, sondern als Einheit der Formen alles zu Erkennenden vorausgesetzt wird.

Ziel des Erkennens ist stets ein Zusammenhang. Reines Erkenntnisziel ist ein Urteilszusammenhang.