Gabrielle-Emilie du Châtelet-Lomont (1706 – 1749)

Die französische Mathematikerin und Philosophin wurde 1706 in eine aristokratische Familie hineingeboren.

1733 lernte sie ihren späteren Freund Voltaire kennen, mit dem sie von 1734 bis 1748 auf Schloß Virey in der Champagne zusammenlebte.

Zwischen beiden entwickelte sich in der intellektuellen Atmosphäre von Cirey eine enge Zusammenarbeit in vielen Bereichen, die sich in den dieser Zeit verfassten Schriften von beiden widerspiegelt.

Sie war maßgeblich an der Ausarbeitung der Elements de la philosophie de Newton Voltaires beteiligt (1738).

Zur Unterstützung dieser Abhandlung schrieb Châtelet-Lomont eine anonyme Rezension Lettre sur les élements de la philosophie de Newton (1738).

Von 1745-1749 übersetzte sie Newton’s Hauptwerk Philosophiae naturalis principia mathematica aus dem Lateinischen und ergänzte sie durch zwei längere Kommentare.

In ihren Institutions physiques (1740) favorisiert sie den Leibnizschen Kraftbegriff und proklamiert das Prinzip der mechanischen Energieerhaltung. Dadurch und durch ihre Replik auf Mairans Stellungnahme zu ihrer Position beteiligte sie sich an der sog. vis-viva-Kontroverse.

In ihrer der Wissenschaftstheorie bemüht sie sich, dem Zusammenhang von Theorie und Experiment gerecht zu werden, indem sie die Leibnizschen Erkenntnisprinzipien zur Begründung der Newtonschen und der Leibnizschen Physik heranzieht, aber auch die Rolle der Erfahrung betont.

Nachdem Voltaire und Châtelet-Lomont auseinandergelebt hatten, begann sie 1748 eine Liebesbeziehung zu dem Armeeoffizier Saint-Lambert. Als sie 1749 erneut schwanger wurde, befürchtete sie, die Geburt des Kindes nicht zu überleben. Tatsächlich starb sie im gleichen Jahr am Kindbettfieber.

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