Project Description

388. Nacht

Da auf der Reise von Damask die Karawane ihren Weg über
Jerusalem nahm, so benutzte unser Kaufmann von Bagdad die Gelegenheit, um den
Tempel zu besuchen, der von den Muselmännern nächst dem Tempel von Mekka für
den heiligsten gehalten wird, wovon denn auch Jerusalem selber den Namen der
heiligen Stadt erhalten hat.

Ali Kodjah fand die Stadt Damask wegen ihres überflusses
an lebendigem Wasser, und wegen ihrer grünen Wiesen und bezaubernden Gärten,
so unbegreiflich angenehm, dass alles, was er bisher von ihren Annehmlichkeiten
in den Geschichtsbüchern gelesen, ihm tief unter der Wahrheit zu stehen schien,
und dass er sich sehr lange dort aufhielt. Da er indessen doch nicht vergessen
konnte, dass er in Bagdad zu Hause sei, so brach er endlich dahin auf und
gelangte nach Halep, wo er sich ebenfalls wieder einige Zeit aufhielt. Von da
setzte er über den Euphrat und schlug die Straße nach Mussul ein, in der
Absicht, seinen Rückweg von da den Tigris hinab zu beschleunigen.

Doch als Ali bis nach Mussul gekommen war, so hatten
unterdessen die persischen Kaufleute, mit denen er von Halep gekommen, und in
sehr freundschaftliche Verhältnisse getreten war, vermöge ihrer Artigkeiten
und ihrer angenehmen Unterhaltungen so viel Einfluss auf ihn gewonnen, dass es
ihnen leicht war, ihn zu bereden, dass er noch ferner bis Schiras ihren
Gesellschaft leisten möchte, von wo er dann sehr bequem und mit einem
bedeutenden Gewinn nach Bagdad zurückkehren könnte. So nahmen sie ihn denn mit
sich durch die Städte Sultanieh, Re