Wilhelm Busch

Das Napoleonspiel

»Eins, zwei, drei – ich zähl‘ herum –
Der Louis ist Napolium!«

Man rüstet sich, so schnell man kann.
Der Louis zieht die Stiefel an.

Schon sieht man aufeinander gehen
Die beiderseitigen Armeen.

Alsbald so kriegen ihre Strafe
Der böse Turko und der Zuave.

Besonders glänzend zeigt sich hie
Die Wirksamkeit der Artillierie.

Nun wird die Sache aber übel:
Der Louis rennt aus seinem Stiebel;

Und wird bei Metz, wie er sich stemmt,
Zum größten Teile eingeklemmt.

Noch rettet er sich wiseman
Mit Schnelligkeit bis nach Sedan.

Indessen bälder, als er denkt,
Fühlt er auch hier sich sehr beengt.

Und kein Entweichen gibt es hier.
Victoria! Den hätten wir!

Der Louis schreit: »Au weh! au weh!«
Denn jetzo geht’s nach Wilhelmshöh.«

Schwapp! liegt er da im weichen Lehm,
Bequem und doch nicht angenehm.

»Ne!« – schreit der Louis laut und sehr –
»Napolium spiel ich niemals mehr!!«