Logischer Atomismus

Logischer Atomismus (engl. logical atomism) heißt eine von Russell und Wittgenstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte philosophische Richtung.

Er knüpft an die Ergebnisse von Frege an und wirkte maßgeblich auf die Herausbildung des logischen Positivismus.

Der Atomismus behauptet, dass die Welt aus einfachen, atomaren Tatsachen besteht, die in einfachen, atomaren Sätzen abgebildet werden, und dass die Tatsachen in Strukturen eingehen, die der logischen Struktur der Sprachen entsprechen.

Tatsachen sind voneinander logisch unabhängig, so dass jeder atomare Satz mit allen Sätzen, die nicht seine eigene Verneinung enthalten, vereinbar ist.

Atomare Tatsachen und atomare Sätze sind zwar in sich strukturiert, aber die in ihnen enthaltenen Elemente können als solche nur in Tatsachen bzw. Sätzen bestehen.

Die Logik der Sprache ist wahrheitsfunktionell.

Die Sätze der Logik sagen nichts über die Welt aus, sie sind Tautologien.

Lediglich Sätze, die mögliche Tatsachen abbilden, haben einen kognitiven Sinn. Daraus hat Wittgenstein geschlossen, dass die Sätze der Philosophie keinen kognitiven Sinn haben.

Russell geht davon aus, dass jeder, der einen Satz versteht, von den involvierten atomaren Tatsachen direkte Kenntnis haben muss.