Die Höhlenkinder - Im Steinhaus
von Alois Theodor Sonnleitner.
Sonnleitner wurde am 25. April 1869 in Darschitz geboren und starb am 2. Juni 1939 in Perchtolsdorf.
Sein wirklicher Name ist Alois Theodor Tluchor. Er war ein österreichischer Reformpädagoge und Schriftsteller .
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Im Ziergarten grenzte Peter eine Ecke für die Zicklein ab, die nicht mehr bei ihren Müttern trinken sollten. Für die kommende Heumahd schmiedete er das breitrückige Grasmesser dünner, so daß es […]
Die Sonne näherte sich merklich dem Winterhorn. Weich lag der Neuschnee auf dem Dach des Sonnleitnerhauses. Aber die Felswand, die zugleich die Rückwand der Wohnstube war, glänzte feucht vom niederrieselnden Schmelzwasser, […]
Das Kind gedieh, die Mutter aber brauchte lange, bis sie sich erholte. Sie klagte über den kalten Boden. Die Felle auf dem Lehmflöz waren vom Schimmel befallen. Peter belegte den Boden […]
Beim Frühstück, das die beiden Menschen wie in alter Zeit neben dem Feuer kauernd einnahmen, war Peter schweigsam. Er grübelte darüber nach, wie er eine schwere Axt schmieden könnte, ähnlich dem […]
Sooft es noch schneite, auf den Hängen der Sonnleiten blieb der Schnee nicht mehr liegen. Über Goldprimeln und blühenden Heidekräutern gaukelten langgeschwänzte, gelbe Falter und weiße mit roten Augenflecken. Vom besonnten […]
Um die Mittagsstunde des nächsten Tages verließen Peter und Eva die Höhlen, lockten die Geiß, banden sie im Freien an und suchten die vom Sturm verstreuten Trümmer ihrer Blockhütte und ihr […]
Und wieder mußte Peter den Hausbau unterbrechen: Die Scheckin und ihre Jungen brauchten Winterfutter. Zwei Wochen lang schaffte er Heu herbei, das er dicht am Stamm einer breiten Fichte vor den […]
Der Bau des Laubenganges drängte, aber noch unaufschiebbarer waren die Frühlingsarbeiten im Garten und auf dem Feld. Peter begnügte sich damit, in der Stirnwand des Hauses die Fenster auszuheben. Er und […]
Gegen Ende des Winters wurde Eva wieder krank, und Hans, der alle Hausarbeit auf sich nahm, verbrachte die meiste Zeit in ihrer Nähe. Ihr zuliebe sang er zum neuen Saitenspiel seine […]
An Mühsalen ärmer, an Muße reicher, gingen die Tage der Sonnleitner dahin.
Seit Feuer, Wasser und Wind ihnen dienstbar waren, seit der Ziegenbock den Karren zog, verbessertes Werkzeug und Gerät […]
Dem schönen, gewitterreichen Sommer mit seiner reichen Getreideernte folgte ein milder Herbst, und diesem ein harter Winter mit ungewöhnlich schweren Schneestürmen und Frösten. Er schien kein Ende nehmen zu wollen. Noch […]
Von zwei Hunden gefolgt, machte sich Hans auf die Suche. Der Waldweg zum Moor war mit angeschwemmtem Astwerk verlegt. Zwischen der Gartenmauer und dem Waldrand niedersteigend, vermißte Hans den Widerschein des […]
An Eva war ein Wunder geschehen. Jetzt, wo es galt, den wiedergewonnenen, schwerkranken Mann gesund zu pflegen, riß ihr starker Wille den schwachen Körper vom Lager empor. Anfangs konnte sie nur […]
Die Rückkehr zur Höhlensiedelei gestaltete sich nicht so einfach, wie sie es sich vorgestellt hatten. Wohl gelang es ihnen, in einem Tage mit Steinen, Bruchholz und Lehm den untersten Teil des […]
Seit aus dem Inhalt der Taubenkröpfe Getreidehalme und Ackerblumen aufgegangen waren, hatte Eva keinen vollen Taubenkropf mehr auf den Abfallhaufen geworfen. Sie besäte allmählich mit allen darin gefundenen Sämereien einige gut […]
Die Schnitzbank hatte Hans beim Zurichten der Hölzer für den neuen Webstuhl gute Dienste geleistet. Er sah sich im Hause um, was er wohl noch schnitzen könnte. Jener plumpe Wassereimer, den […]
Eva drängte zum Umbau. Bisher hatte sie mit den Junghunden Geduld gehabt. Allmählich aber war es ihr unerträglich, mit ihnen samt deren Ungeziefer in der Stube zu hausen. Auch Hans sehnte […]
Im Sonnleitnerhof balgten sich die Jungkatzen, sie belauerten und haschten einander, sie neckten die jungen Fuchshunde, deren Scheinkämpfe sich mit viel Gekläff und Geknurr abspielten; sie versteckten sich hinter großen Steinen […]
Trübe, sonnenlose Wintertage kamen. Eva, die in der Tageseinteilung vom Wetter unabhängig sein wollte, erfand einen recht einfachen Zeitmesser. Er bestand aus zwei gleich großen Töpfen, von denen der eine mit […]
Der Winter war vorbei. In den Nächten hallte der Wald wider von den schauerlichen Gesängen der Wildkatzen. Schnurri ließ es sich nicht nehmen, Nacht für Nacht in den Wald zu verschwinden, […]
Als im Hochsommer schwere Getreideähren, die nicht gleichzeitig reiften, ihre schlanken Halme zur Erde bogen, wurden sie von Peter einzeln gepflückt und von Eva mit den Fingern entkörnt. Es war Weizen […]
Peters Genesung zog sich länger hin, als Eva geglaubt hatte. Mehr als der Blutverlust schwächte ihn der dauernde Aufenthalt im geschlossenen Raum. Sein Schlafbedürfnis war geschwunden, er lebte in einem Zustand […]
Von nun an lebte Eva als Peters Frau in seiner geräumigen Hütte. Ihr verlassenes Heim diente als Vorratshaus für Heu und Brennholz. Da Peter sich Evas Fröhlichkeit erhalten wollte, achtete er […]
Peter wollte die Bewässerungsrinnen zu allen Beeten führen, Eva aber wehrte sich dagegen. Ihre Pfade und der breite Mittelweg sollten trocken bleiben. Sie half ihm, als er in der linken, unteren […]
Die Sonne näherte sich dem Winterhorn. In der durchwärmten Stube holten Peter und Eva nach, was sie in der schönen Jahreszeit über all dem Bauen und Pflanzen versäumt hatten. Er nahm […]
Jahre vergingen. Auf dem Schilfdach des Steinhauses grünten dicke Moospolster. Die Sonnleitnerleute fühlten sich vor Ungemach bewahrt. Daß unter der nie austrocknenden Schilfdecke der Hausschwamm das Dachgebälk zermürbte, ahnten sie nicht. […]
Im Spiel hatte Hansl begonnen, auf seinem Karren den Ziegen Futter zu bringen, und im Ernst wurde es seine tägliche Pflicht. Je öfter er die Ziegen versorgte, um so lieber gewann […]
Unerwartet früh setzte starker Schneefall ein und machte der Sammelarbeit Peters ein Ende. Ruhig und stetig schneite und schneite es, zwei Tage, drei Tage. Auf dem Dach des Steinhauses lag der […]
Der Sturm hatte sein Werk getan. Der Ziegenstall, die Vorratskammer, der Herdraum, den Peter durch Bruchstücke des Dachgebälks gegen die verwüstete Stube zu abgeschlossen hatte, das war nun die Behausung der […]