John Venn

Der englische Logiker John Venn (* 4. August 1834 in Drypool, Hull, † 4. April 1923 in Cambridge) war Professor in Cambridge. Er benutzte erstmalig den Terminus symbolische Logik.

Venn ist ein Wegbereiter der Wahrscheinlichkeitstheorie. In seinem Werk The Logic of Chance (1866) führte er die Häufigkeitsinterpretation der Wahrscheinlichkeit als erster systematisch aus. Er stellte sich damit der Interpretation der Wahrscheinlichkeit als Grad des Gllaubens entgegen. An seine Überlegungen hat Reichenbach bei der Entwicklung seiner Wahrscheinlichkeitslogik angeknüpft.

Venn untersuchte auch Modalurteile.

Venn ist als Schöpfer der Venn-Diagramme bekannt, die eine Weiterentwicklung der Eulerschen Kreise sind und von ihm 1881 in seinem Werk Symbolic Logic eingeführt wurden.

Mit Hilfe eines Systems zweier sich überschneidender Ellipsen brachte er die Beziehungen zwischen Klassen bzw. Umfängen von Begriffen zum Ausdruck.

In The Principles of Empirical or Inductive Logic (1889) knüpft Venn bei Mill an. Er kritisiert aber Mills induktive Methoden, weil sie vom Wissenschaftler Kenntnisse voraussetzen, über die er in der Praxis nicht verfügt.

Werke

  • Symbolic logic. 1881
  • The Logic of Chance. 1866
  • The foundations of chance. 1872
  • On the Diagrammatic and Mechanical Representation of Prepositions and Reasonings, in: Philosophical Magazine and Journal of Science, July 1880
  • The Principles of Empirical or Inductive Logic. 1889
  • The Biographical History of Gonville and Caius College, 1349-1897

Literatur

  • Merrill, Daniel D.: Venn, John. In: Routledge Encyclopedia of Philosophy, London

Weblinks