Idealismus

Als Idealismus bezeichnet man eine philosphische Grundhaltung, die dem Denken oder den Ideen den Vorrang gegenüber der materiellen Welt oder der sinnlichen Erfahrung einräumt.

Der Idealismus tritt erstmals in ausgeprägter Form bei Platon auf.

Maßgeblichen Einfluß auf die Entwicklung des Idealismus hatte Descartes. Nach Descartes ist die geistige Seinsweise leichter zu erkennen als die körperliche (cogito ergo sum).

Eine der bedeutendsten idealistischen Schulen ist die Schule des absoluten Idealismus. Diese Schule hat insbesondere auf die Herausbildung der Kohärenztheorien maßgeblichen Einfluß gehabt.

In The Refutation of Idealism (1903) kritisiert Moore den Idealismus der damaligen englischen Universitätsphilosophie. Moore untersucht die seiner Meinung nach entscheidende idealistische Annahme, dass das, was nicht von einem Bewußtsein aufgefaßt werden kann, auch nicht existiert. Bei näherer Betrachtung – so Moore – erweist sich die Frage nach der Existenz eines Gegenstands unabhängig von einem Bewußtsein als eine offene Frage, und damit bricht die Grundlage der idealistischen Philosophie zusammen.

Simmel verbindet die psychologisch-genetische, evolutionistische mit einer idealistischen, an Kant und Hegel orientierten, Auffassung.