François Pierre Gauthier Maine de Biran (1766 – 1824)

François Pierre Gauthier Maine de Biran untersuchte in seinen ersten Arbeiten den Einfluss der Gewohnheit auf das Denken.

Maine de Biran unterscheidet passive und aktive Gewohnheiten. Er formuliert als Grundgesetz der Gewöhnung, dass sie die Sinnesempfindung (Sensation) schwächt und die Wahrnehmung (perception) verstärkt. Die Wahrnehmung ist aktiver Art und an die Bewegung des Organes selbst geknüpft.

In seiner zweiten Periode führt Maine de Biran die Lehre Destutt de Tracy’s von der Kraftanstrengung des wollenden Ichs gegenüber dem Widerstand des Objektes weiter.

Das aktive, freie Ich ist die Quelle und das Muster unserer Grundbegriffe (Kausalität, Kraft, Substanz, Einheit usw.). Die Grundbegriffe stammen aus der inneren Erfahrung des Seins und des Wirkens des aktiven, wollenden Ichs.

Das Charakteristische der Ich-Tätigkeit ist die Willensanstrengung. In dem Bewußtsein dieser Anstrengung haben die Begriffe der Ursache und der Kraft ihre Grundlage.

Die Außenwelt besteht in den Beziehungen der Dinge zu uns.