Wilhelm Traugott Krug (1770 – 1842)

Wilhelm Traugott Krug, geboren in Radis (bei Wittenberg), wurde 1805 Professor in Königsberg und 1809 in Leipzig.

Krug der die Berücksichtigung des gesunden Menschenverstandes forderte, ist stark von Kant, zum Teil aber auch von Fichte und Schelling beeinflußt, die er in den zwei ersten Schriften noch angriff.

Die Philosophie ist eine Art Beschauung seiner selbst. Sie ist Urwissenschaft und hat ein praktisches Ziel (Friede in und mit sich selbst, Harmonie im Denken, Wollen, Erkennen und Handeln).

Die obersten Gesetze des Denkens und Erkennens sind Gesetze der Tätigkeit des reinen oder absoluten Ich, welches eins mit der reinen Menschheit ist. Die apriorischen Formen sind gesetzmäßige Handlungsweisen des Subjekts. Das a priori ist das Ursprüngliche im Ich, welches Bedingung aller Erfahrung ist.

Räumlichkeit und Zeitlichkeit sind Kategorien der Sinnlichkeit. Die Kategorien des Verstandes sind transzendentale Begriffe, welche die ursprüngliche Denkform selbst ausdrücken.

Im Ich sind Wissen und Sein synthetisch geeint. Die Philosophie muss von dieser Einigung ausgehen.

Die allgemeinste Bewußtseinstatsache ist: Ich bin tätig. Das oberste Formalprinzip ist: Ich suche absolute Harmonie in aller meiner Tätigkeit.

Das Subjekt muss, indem es einen Gegenstand auffasst, den ihm dargebotenen Erkenntnisstoff nach seiner eigentümlichen Tätigkeitsart gestalten und dadurch Erkenntnis erzeugen.

Nach Krug ist die Logik die "Wissenschaft von der ursprünglichen Gesetzmäßigkeit unseres Geistes in Ansehung des bloßen Denkens". Sie ist "eine Denklehre.".