Elisabeth von Böhmen, Elisabeth von der Pfalz (1618 – 1680)

Elisabeth von Böhmen wurde am 27. November 1618 geboren. Ihr Vater, der Kurfürst von der Pfalz, Friedrich V., wurde einige Monate nach ihrer Geburt 1618 in Heidelberg zum König von Böhmen gekrönt.

Schon im Winter 1620 verlor er seine Krone und musste mit seiner Familie in die Niederlande fliehen.

1643 lernte Elisabeth von der Pfalz René Descartes kennen, dessen Werke sie bereits früher mit großem Eifer studierte. Von diesem Zeitpunkt an begann ein intensiver Briefwechsel zwischen den beiden, so dass die Prinzessin nicht nur zu einer der treuesten Schülerinnen von Descartes, sondern auch seine vertrauteste Freundin wurde.

Sie wird daher wie auch Marie Dupré, Anne de Lavigne und Louise-Anastasia Serment zu den Cartesienne gerechnet.

Ihre Zweifel und Fragen zur cartesianischen Philosophie motivierten Descartes, einige Aspekte seines Systems zu ergänzen und zu erklären. Dies führte dazu, dass er die Abhandlung über die Leidenschaften der Seele (1649) schrieb, in denen er dei Leib-Seele-Problematik präziser diskutiert.

Von großem Interesse ist auch ihre Diskussion über die Grundlagen der Moral und die darauf folgenden Folgen, die ab 1645 in ihren Briefen stattfand.

1646 musste sie die Niederlande verlassen und gind nach Deutschland, zu ihrer Tante der Kurfürstin von Brandenburg. Später zog sie nach Herford in Westfalen in ein lutherisches Kloster, in dem sie 1667 Äbtissin wurde und bis 1680 blieb.

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