Jakob Böhme (1575 – 1624)

Der deutsche Philosoph Jakob Böhme (auch: Jacob Böhme), Sohn einer begüterten Bauernfamilie, erlernte das Schumacherhandwerk.

Er griff auf seinen Gesellenwanderungen mystische und alchimistische Gedanken auf, las die Schriften von Kaspar Schwenckfeld und wurde auch von paracelsischen Ideen beeinflußt. 1599 ließ er sich als Schumacher in Görlitz nieder.

1612 begann Böhme mit der Niederschrift seines Werkes Morgenröte im Aufgang.

Dieses Werk brachte ihm ein städtisches Schreibverbot ein, an dass er sich fünf Jahre hielt, bevor er 19 weitere Texte schrieb.

Selber lutherisch geprägt, wurde Böhme von den orthodoxen Lutheranern heftig verfolgt. Er hatte aber bei Vertretern des schlesischen Adels und am Kursächsischen Hofe eine gute Resonanz, so dass ihm schlimmere Verfolgungen erspart blieben.

Böhmes Grundidee ist die der absoluten göttlichen Einheit, in der alle Gegensätze vermittelt sind. Daraus entwickelt Böhme eine spekulative Lehre über den inneren Zusammenhang von Gegensätzen. Etwas kann nur durch etwas anderes offenbar werden, sich zeigen. Allein durch die Dunkelheit ist das Licht. Ebenso kann sich das Gute nur durch das Böse zeigen. Die Wirklichkeit besteht aus Gegensätzen und ist doch Eines, weil die Gegensätze zusammengehören.

Über diesen Gedanken sucht Böhme das Negative, moralisch gesprochen das Böse, in Gott oder von Gott her zu begreifen. An sich selbst ist Gott der Ungrund, d. h. ein unterschiedsloses Nichts. Aber durch absolute Unterschiede oder Gegensätze offenbart er sich und kommt zu sich selbst.

Böhme hat u. a. Goethe, Hegel, F. von Baader und Schelling beeinflußt.

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