Die Heimat
An meinen Bruder
Denkst du des Schlosses noch auf stiller Höh? Das Horn lockt nächtlich dort, als obs dich riefe, Am Abgrund grast das Reh, Es rauscht der Wald verwirrend aus der Tiefe – O stille, wecke nicht, es war als schliefe Da drunten ein unnennbar Weh. Kennst du den Garten? – Wenn sich Lenz erneut, Ihr Wipfel und ihr Bronnen rauscht nur zu! |
Rückkehr
Joseph von Eichendorff
Wer steht hier draußen? – Macht auf geschwind!
Schon funkelt das Feld wie geschliffen,
Es ist der lustige Morgenwind,
Der kommt durch den Wald gepfiffen.
Ein Wandervöglein, die Wolken und ich
Wir reisten um die Wette,
Und jedes dacht: Nun spute dich,
Wir treffen sie noch im Bette!
Da sind wir nun, jetzt alle heraus,
Die drin noch Küsse tauschen!
Wir brechen sonst mit der Tür ins Haus:
Klang, Duft und Waldesrauschen.
Ich komme aus Italien fern
Und will euch alles berichten,
Vom Berg Vesuv und Romas Stern
Die alten Wundergeschichten.
Da singt eine Fei auf blauem Meer,
Die Myrten trunken lauschen –
Mir aber gefällt doch nichts so sehr
Als das deutsche Waldesrauschen!