Midas

Midas war König von Phrygien.

Die phrygischen Bauern fanden eines Tages am Flußufer einen alten, im Weinrausch taumelnden Satyros. Sie brachten den Satyros zu König Midas. Dieser erkannte Silene, Gefährte und Erzieher des Dionysos und nahm ihn freundlich auf. Dann führte er ihn zum Gefolge des Dionysos zurück, von dem er sich in seinem Rausch entfernt hatte.

Daraufhin stellte der Dionysos dem König einen Wunsch frei. Midas wünschte sich, daß alles, was er berühre, zu Gold würde.

Dionysos entfernte sich mit einem geheimnisvollen Lächeln. Midas ging glücklich davon und während er auf dem Heimweg einen Zweig streifte, einen Stein in die Hand nahm, Ähren pflückte, wurden Zweig, Stein und Ähren zu reinem Gold.

Das gleiche geschah mit dem Brot, wenn er sich an den gedeckten Tisch setzte. Auch die Getränke und das mit Wein vermischte Wasser, das er sich in den Hals goß, wurde zu Gold.

Midas lief so Gefahr, vor Hunger und Durst zu sterben, so daß er schließlich Dionysos bat, ihn von dieser verhängnisvollen Gabe zu befreien. Der Gott ging auf den Wunsch ein und befreite Midas durch ein Bad in einer Quelle, die seither Goldsand führt.