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914. Nacht

Da der Tote dies sah, glaubte er, er würde nun ganz
gewiss sterben müssen, und dachte bei sich selbst: „Das Waschen habe ich
ausgehalten, ebenso das Brühen mit heißem Wasser, so wie auch das Kratzen mit
dem Messer, und die unbequeme Enge des Grabes, und Gott hat mich alles dieses
ertragen lassen. Allein dieser Schwerthieb ist ein Todesschlag.“ Er sprang
also schnell auf, ergriff einen großen Totenknochen, und schrie mit lauter
Stimme: „Ihr Toten steht auf und ergreift sie.“ Als dieses Marusi
hörte, gesellte er sich zu ihm, und schlug auf die Diebe los, welche sofort die
Flucht ergriffen, und das geraubte Gut zurück ließen.

Als sie weit genug entfernt waren, machte Rasi mit Marusi
wieder Freundschaft, und wollte diesen Raub mit ihm teilen. Allein Marusi sagte:
„Ich gebe Dir von diesem hier keine Drachme, bis Du mir meinen Teil von dem
früheren Raub ausgehändigt haben wirst.“ Da indessen der andere nicht
einwilligen wollte, so entstand zwischen ihnen ein lebhafter Streit und ein
heftiger Wortwechsel, dass die Räuber, die noch nicht entfernt genug waren, ihn
hörten. Diese horchten auf, und beschlossen, einen von ihnen heimlich
hinzuschicken, der die Stimmen belauschen sollte. Dieser aber war ein
furchtsamer Mann, und glaubte, es wären wirklich auferstandene Tote, und
meldete daher seinen Gefährten, dass er eine große Zahl derselben gesehen
habe. Sie verzichteten daher auf ihren Raub. Rasi und Marusi versöhnten sich
nun, schlugen diesen Raub zu dem alten Kapital, und lebten fortan friedlich
miteinander.

Doch diese Geschichte ist noch nichts gegen die von den
Listigen, die den Geldwechsler betrogen.