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903. Nacht

Auf diese Art befand sich also der alte König nebst
seinem Wesir in seine frühere Lage zurück versetzt, und so leer sie auch den
Schatz fanden, so wussten sie doch durch weise Maßregeln ihn bald wieder
anzufüllen, ohne die Untertanen zu drücken. Er gab dadurch auch einen Beweis,
dass Einsicht und Schonung der Untertanen weiter führen könne, und länger
ausdauere, als angehäufte Schätze.

Doch diese Geschichte ist bei weitem nicht so schön, wie
diejenige des Mannes, der aus zu großer Vorsicht seinen Tod verursachte.

Geschichte
von dem Mann, der aus zu großer Vorsicht seinen Tod fand
1)

Dieser Mann befand sich einst auf der Reise in einem Land,
welches wegen seiner vielen wilden Tiere gefährlich zu bereisen war. Die
Karawane, bei welcher er sich befand, kam einst bei Nacht in einer Stadt an, die
ihre Tore nicht öffnen wollte. Sie mussten also außerhalb derselben
übernachten. Jener Mann aber hatte, aus Besorgnis für sein Leben, und aus
Furcht vor den wilden Tieren an dem Ort keine Ruhe, sondern er suchte sich einen
sicheren und festen Platz, wo er übernachten könnte. So kam er endlich zu
einem alten verödeten Gebäude, auf dessen Mauern er Zuflucht suchte. Als er
indessen ganz oben hinauf gestiegen war, tat er einen Fehltritt.


1)
Vierzehnte Nacht des Wesirs.