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824. Nacht

„Ich habe Euch schon mehrmals gesagt,“
antwortete ihm der Greis, „dass solches unmöglich ist: Habt Ihr nicht
selber die Ehescheidung ausgesprochen?“

Der Greis, der in diesem Augenblick Alaeddin bemerkt
hatte, war erstaunt über seine Schönheit und Anmut und grüßte ihn auf
liebreiche Weise. Nachdem Alaeddin seien Gruß sehr höflich erwidert hatte,
fragte der Greis ihn, wer er wäre.

„Ich heiße Alaeddin,“ antwortete er, „und
bin der Sohn Schemseddins, des Vorstehers der Kaufleute zu Kairo. Da ich meinem
Vater meinen Wunsch zu erkennen gegeben, eine Handelsreise zu machen, hat er mir
fünfzig Ballen von köstlichen Stoffen und andern Waren gegeben. Hiermit habe
ich Kairo verlassen und meinen Weg nach dieser Gegen genommen: Aber kaum war ich
in dem Löwenwald angekommen, als ein Trupp Beduinenaraber meine kleine Karawane
überfallen und mir alle meine Habe geraubt hat. Ich bin jetzt eben in dieser
Stadt angekommen, ohne zu wissen, wo ich die Nacht zubringen soll: Da habe ich
diese Moschee bemerkt und meine Zuflucht unter ihrer Vorhalle genommen.

„Was würdet Ihr dazu sagen,“ sprach hierauf der
Greis, welcher ihm aufmerksam zugehört hatte, „wenn ich Euch ein
vollständiges Kleid, tausend Goldstücke wert, ein Maultier von demselben Wert
und eine Börse mit einer gleichen Summe gäbe?“

„Und was wäre die Absicht einer solchen
Großmut?“, fragte Alaeddin.

„Ihr seht diesen jungen Mann hier,“ fuhr der
Greis fort, indem er auf den jungen Kaufmann zeigte, „er ist der Sohn
meines Bruders, dessen Abgott er war. Ich habe eine Tochter, welche ich ebenso
leidenschaftlich liebe, namens Sobe