Siebentes Kapitel
Hatiheu
Die Buchten von Anaho und Hatiheu sind an ihrer Basis getrennt durch den messerscharfen Grat eines einzigen Hügels – den Paß, den wir sooft erwähnten; aber diese Landzunge erweitert sich seewärts zu einer beträchtlichen Halbinsel, sehr kahl und grasbedeckt, von Schafen bevölkert; abends und morgens hört man die gellenden Rufe der Hirten, ein paar wilde Ziegen wandern über das Land hin; die Seeseite ist zerklüftet zu langen, dröhnenden Höhlen; davor liegen Klippen von der Farbe und der zertrümmerten Gestalt alter Torfhaufen. In einer dieser lärmvollen und sonnenlosen Schluchten sahen wir eine Gruppe fischender Frauen, wie Meeresvögel zusammengedrängt auf schaumbedecktem Felsvorsprung, wie Meeresvögel schrille Grüße dem vorbeigleitenden Boot nachsendend, nackt bis auf ihre bunten Unterkleider. (Das Brausen der Brandung und die dünnen Frauenstimmen hallen wider in meiner Erinnerung.) Wir hatten an diesem Tage eine Eingeborenenmannschaft, der Steuermann hieß Kauanui; es war unsere erste Erfahrung mit polynesischer Seefahrtkunst, die darin besieht, jeden Fleck Land gleichsam zu umarmen. Dabei denken die Leute nicht an Zeitersparnis, denn sie rudern lange Strecken, um ihr Boot an Stellen zu bringen, die von Land eingeschlossen sind. Es scheint, als ob sie ihre Häuser auf der einen Seite und ihre Boote auf der andern nie nahe genug an die Brandung herandrängen können. Im offenen Wasser ist das nicht so gefährlich, wie es aussieht, denn das von den Felsen abprallende Wasser schleudert das Boot zurück. Nahe dem Strand jedoch bei heftigem Seegang halte ich es auch heute noch für sehr wagehalsig, und die Ruhe der Eingeborenen ist ein ärgerlicher Anblick. Wir empfanden einen ungetrübten Genuß, als wir auf der Ausfahrt den Strand und die wundervollen Farben der Brandung so nahe vor uns hatten. Auf der Rückfahrt kam uns der Flutstrom heftig entgegen, und die Gleichgültigkeit des Steuermanns wurde immer beunruhigender. Als wir uns der äußersten Landspitze näherten, wo die Brandung sich am höchsten türmte, nahm Kauanui die Gelegenheit wahr, seine Pfeife anzuzünden, das Boot drehte sich um sich selbst, jeder nahm ein oder zwei Züge und füllte, ehe er sie weiterreichte, Lungen und Backen mit Rauch. Ihre Gesichter waren alle aufgeblasen wie Äpfel, als wir quer vor den Klippenausläufern lagen, und die berstende Brandung stürzte in Schauern über das Boot. An der nächsten Ecke war » cocanetti« das Stichwort, die Mannschaft borgte sich mein Messer und stellte die Arbeit ein, um Nüsse zu öffnen. Diese unzeitgemäßen Genüsse kann man mit dem Grogkessel vergleichen, der vor einer Seeschlacht die Runde macht.
Das erste Ziel bei unserm Besuch war die Knabenschule, denn Hatiheu ist die Universität der nördlichen Inseln. Das Gemurmel des Unterrichts drang uns entgegen. Dicht bei der Tür, wo die Luft am kühlsten weht, saß der Laienbruder, um ihn herum in engem Halbkreis ungefähr sechzig dunkelfarbige Gesichter mit starren Augen. Im Hintergrund des hüttenartigen Raumes sahen wir Bänke und Wandtafeln mit Zahlen in Kreideschrift. Der Bruder erhob sich, um uns in aufrichtiger Demut zu begrüßen. Dreißig Jahre war er bereits hier, erzählte er und fuhr durch seine weißen Locken, wie ein schüchternes Kind an seiner Schürze zupft. »Und keine Erfolge, mein Herr, fast keine Erfolge.« Er wies auf die Schüler: »Sie sehen hier die gesamte Jugend von Nuka-hiva und Ua-pu, der ganze Rest der Jugend zwischen sechs und fünfzehn, vor wenigen Jahren hatten wird hundertundzwanzig Zöglinge von Nuka-hiva allein. Ja, mein Herr, es geht rückwärts!« Beten, lesen, schreiben, wieder beten und rechnen, nochmals Gebet am Schluß: das schien der langweilige Verlauf des Unterrichts zu sein. Für das Rechnen haben alle Insulaner eine natürliche Begabung. Auf Hawaii machen sie gute Fortschritte in der Mathematik. In einem Dorf auf Majuro und allgemein auf den Marschallinseln sitzt die ganze Bevölkerung rund um den Händler, wenn er die Kopra auswiegt, und jeder schreibt die Zahlen auf seine eigene Schiefertafel und zieht die Summe. Der Händler fand sie sehr geschickt und ging zu Brüchen über, für die sie keine Regeln gelernt hatten. Zuerst waren sie ganz stutzig, aber schließlich fanden sie durch zähes Nachdenken das Resultat, und einer nach dem andern bestätigte dem Händler, daß er recht habe. Nicht viele Europäer hätten eine ähnliche Leistung vollbracht. Der Unterricht in Hatiheu ist also nicht so geisttötend für Polynesier, wie ein Fremder vermuten könnte, und doch, wie dürftig ist er im besten Falle! Ich fragte den Bruder, ob er ihnen keine Anekdoten erzähle, und er starrte mich an; ob er sie nicht Geschichte lehre, und er sagte: »Ach ja, ein bißchen Biblische Geschichte aus dem Neuen Testament«, und wiederholte seine Klagen über den Mangel an Erfolgen. Ich hatte nicht den Mut, weitere Fragen zu stellen, ich konnte nur antworten, es müsse sehr entmutigend sein, und widerstand der Versuchung, hinzuzufügen, das sei allzu natürlich. Er blickte auf: »Meine Tage sind gezählt,« sagte er, »der Himmel erwartet mich.« Möge dieser Himmel uns verzeihen, aber ich war ärgerlich auf den alten Mann und seinen bequemen Trost. Man denke die Möglichkeiten aus! Die Jugend von sechs bis fünfzehn Jahren wird von der Regierung aus den Elternhäusern genommen, in Hatiheu versammelt, wo man sie durch eine wöchentliche Nahrungsmittelsteuer unterhält und, mit Ausnahme eines einzigen Monats jährlich, völlig der priesterlichen Leitung übergibt. Seit der Ausreißerei, die wir schon erwähnten, sind die Ferien für Mädchen und Knaben getrennt gelegt, so daß Bruder und Schwester von den Marquesas sich nach Abschluß der Erziehung als völlig Fremde wiedersehen. Ein hartes und höchst unpopuläres Gesetz, aber welche Macht legt es in die Hände der Erzieher, und wie gleichgültig und langweilig wird diese Macht von den Missionen ausgenutzt! Die übermäßige Sorge, die Eingeborenen fromm zu machen, eine Absicht, die zugestandenermaßen verfehlt ist, gibt, wie ich vermute, die Erklärung für dies jammervolle System. Und doch könnten sie in der Mädchenschule zu Tai-o-hae bei den eifrigen, hausfraulichen Schwestern ein Bild wirklicher Tüchtigkeit sehen, voll Sauberkeit, Frische und begeisterten, sinnvollen Schaffens, das sie zu lebendigeren Unterrichtsmethoden anreizen sollte. Die Schwestern selbst beklagen sich über Mißerfolge. Sie behaupten, daß die jährlichen Ferien alle Arbeit zunichte machen, und daß die Mädchen von herzloser Gleichgültigkeit sind. Von den vielen hübschen und scheinbar liebevollen Zöglingen, die sie gelehrt und aufgezogen haben, kehrten nur zwei zurück, um einen Erinnerungsbesuch bei ihren Lehrerinnen zu machen. Sie kamen fast regelmäßig, aber die andern verschwinden nach ihrer Schulzeit in die Wälder wie gefangene Insekten. Man kann sich schwerlich etwas Entmutigenderes vorstellen, und doch glaube ich, die Damen sollten nicht verzweifeln. Eine Zeitlang halten sie die Mädchen lebendig und in unschuldiger Beschäftigung, und wenn es überhaupt eine Möglichkeit gäbe, das Volk zu retten, so wäre dies der Weg. Der Knabenschule zu Hatiheu kann man dies Lob nicht spenden. Die Tage für sie alle sind gezählt, auf Lehrer und Schüler wartet der Tod, er ist schon auf dem Marsche, und in der Zwischenzeit sitzen sie da und gähnen. Aber das Leben verfolgt auch mit den geringfügigsten Mitteln seine Absichten, auch die lahmste Anstrengung geht nicht verloren, und selbst die Schule von Hatiheu mag vielleicht mehr Nutzen stiften, als es scheint.
Hatiheu ist ein Ort von einigem Ansehen. Den letzten Teil der Bucht gegen Anaho zu könnte man das bürgerliche Viertel nennen, denn es brüstet sich mit dem Hause Kooamuas, und nahe am Strande steht unter einem großen Baume das des Gendarmen M. Armand Aussel mit seinen Glocken, seinen Gemälden, seiner Bibliothek und seiner ausgezeichneten Tafel, an der Fremde willkommen sind. Kein größerer Widerspruch ist denkbar als zwischen der Gendarmerie und der Priesterschaft, die übrigens in tiefem Gegensatz stehen und sich ständig übereinander beschweren. Eine Priesterküche auf den östlichen Inseln ist ein elender Anblick; viele machen keine Anstrengungen, einen Garten zu unterhalten, und leben kümmerlich von den zugeteilten Rationen. Aber mit einem Gendarmen kann man nicht speisen, ohne sich die Lippen zu lecken. M. Aussels Hausmacherwurst und der Salat aus seinem Garten sind unvergeßliche Leckerbissen. Pierre Loti mag erfreut sein zu hören, daß er M. Aussels Lieblingsdichter ist, und daß seine Bücher in der zu ihnen passenden Landschaft der Bucht von Hatiheu gelesen werden.
Auf der andern Seite der Bucht ist alles religiös. Hier ragt ein überhängendes, spitziges Horn, ein gutes Seefahrerzeichen von Hatiheu, kahl aus dem Grün des hinaufkletternden Waldes empor und stürzt in steilen Schluchten und Riffen zur Küste hinab. Von der Kante einer der höchsten Grate, vielleicht siebenhundert oder tausend Fuß über dem Strand, blickt eine Marienstatue unscheinbar herab wie eine arme verlorene Puppe, von einem Riesenkind dort oben vergessen. Dies mühselig aufgerichtete Wahrzeichen der Katholiken wirkt auf Protestanten immer befremdend; wir wundern uns darüber, daß Menschen es der Mühe wert erachten, sich viele Tage abzuplagen und auf Felsgipfeln herumzuklettern zu einem Zweck, über den wir lächeln. Und doch glaube ich, es war der weise Bischof Dordillon, der den Platz auswählte, und ich weiß, daß alle, die Hand anlegten, mit Stolz auf die bestandenen Gefahren zurückblickten. Die Knabenschule ist neueren Datums, sie war früher in Tai-o-hae, neben der Mädchenschule; aber erst vor einiger Zeit, nach der gemeinsamen Durchbrennerei, wurde die ganze Breite der Insel zwischen die Geschlechter gelegt. Hatiheu muß von jeher ein wichtiger Platz für Missionen gewesen sein. Ungefähr in der Mitte der Bucht stehen nicht weniger als drei Kirchen dicht hintereinander in einem Hain von Bananen und einigen Ananas. Zwei sind aus Holz: die zuerst erbaute Kirche, die jetzt nicht mehr benutzt wird, und eine zweite, die aus einem geheimnisvollen Grunde nie benutzt wurde. Die neue Kirche ist aus Stein, mit Doppeltürmen, Strebepfeilern an den Wänden und Skulpturen an der Fassade. Der Bau selbst ist gut, einfach und formgerecht, aber die Details überwuchern alles, der Architekt wurde vom Bildhauer verdrängt. In Worten kann man die Engel, die, beschwingten Erzbischöfen ähnlich, die Tür bewachen, nicht beschreiben, ebensowenig die Cherubim in den Ecken, die wahnwitzigen Wasserspeier oder die sonderbaren dramatischen Reliefs, auf denen der heilige Michael, der Patron des Künstlers, kurzen Prozeß macht mit dem widerspenstigen Luzifer. Wir wurden nicht müde, das Bildwerk zu betrachten, das unschuldig, manchmal lustig und doch im besten Sinne – im Sinne erfinderischen Geschmacks und großer Gestaltungskraft – künstlerisch ist. Ich weiß nicht, was sonderbarer ist – ein so gutes Bauwerk im Winkel einer wilden Insel oder ein so altertümliches Gebäude mit soviel glänzender moderner Beigabe. Der Erbauer, ein französischer Laienbruder, der noch lebt und wohlauf ist und weitere Gründungen plant, muß sich ohne Zweifel geschult haben an einem Meister der alten Kathedralen, und mir kam es bei der Betrachtung der Kirche von Hatiheu vor, als begriffe ich den geheimnisvollen Reiz mittelalterlicher Bildhauerkunst, diese Verbindung kindlichen Mutes von Amateuren, die wie Schulknaben auf der Schiefertafel alles versuchen mit der männlichen Ausdauer eines Künstlers, der nicht weiß, wann er besiegt ist.
Ich hatte später immer den lebhaften Wunsch, den Architekten, Bruder Michel, kennenzulernen, und eines Tages, als ich mich mit dem Residenten in Tai-o-hae, dem Haupthafen der Insel, unterhielt, wurden ein alter, ergrauter, halbblinder und asketisch aussehender Priester und ein Laienbruder zu uns hereingeführt, der Typ alles dessen, was in Frankreich von Gesundheit strotzt, breit, klug, ehrlich und voll Humor, mit sehr großen leuchtenden Augen und einem zur Wohlbeleibtheit neigenden Körper. Abgesehen davon, daß sein Gewand schwarz und sein Gesicht glattrasiert war, kann man Männer dieser Art heute in einem halben Dutzend französischer Provinzen finden, die fröhlich in ihrem eigenen kleinen Weinberg arbeiten; und doch besaß er für mich stets eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem alten lieben Freunde meiner Jugend, Dr. Paul von West-Kirk. Beinahe vom ersten Worte an wußte ich, er sei mein Architekt, und sofort befanden wir uns in lebhafter Unterhaltung über die Kirche von Hatiheu. Bruder Michel sprach von seinen Arbeiten immer mit feinem Humor, dem sichtlich ernsthafter Stolz zugrunde lag, und der Übergang von dem einen zum andern war oft durchaus menschlich und unterhaltsam. »Ihre mittelalterlichen Wasserspeier!« rief ich aus, »wie originell sie sind!« – »Nicht wahr? Sie sind sehr lustig!« sagte er breit lächelnd; und im nächsten Augenblick fügte er plötzlich ernst hinzu: »Einer von ihnen ist mißglückt, ich muß das einsehen.« Ich fragte ihn, ob er irgendein Vorbild gehabt habe, ein Punkt, den wir oft beredet hatten. »Nein,« sagte er schlicht, »es ist eine ideale Kirche.« Das Relief war seine Lieblingsleistung, und mit Recht. Die Engel an der Tür möchte er, wie er behauptete, am liebsten zertrümmern und ersetzen. »Sie haben kein Leben, ihnen fehlt das Leben. Sie sollten meine Kirche in Dominik sehen, ich habe dort eine heilige Jungfrau, die wahrhaft zierlich ist.« – »Ah,« rief ich aus, »man hat mir erzählt, Sie hätten geäußert, nie wieder eine Kirche bauen zu wollen, und ich schrieb in mein Tagebuch, ich könne das nicht glauben.« »Ja,« bekannte er und lächelte, »ich würde gern eine andere bauen!« Ein Künstler wird begreifen, wie sehr mich diese Unterhaltung fesselte. Nichts verbindet so nahe wie die Gemeinschaft des aufrichtigen Interesses und des fast schamhaften Stolzes, die den klugen, der Kunst verbundenen Mann auszeichnen. Er kennt die Grenzen seines Strebens, die Mängel seines Werkes, er lächelt darüber, angesichts des drohenden Todes auf diese Art beschäftigt zu sein, aber sieht in seiner Hingabe etwas Würdevolles. Wenn Künstler denselben Humor besäßen wie die Auguren, würden sie lächeln, wenn sie einander begegnen, aber das Lächeln würde nicht spöttisch sein.
Ich hatte Gelegenheit, diesen vortrefflichen Mann oft zu sehen. Er segelte mit uns von Tai-o-hae nach Hiva-oa, eine furchtbare Fahrt von neunzig Meilen gegen schwere See. Man nannte das eine gute Überfahrt, es war ein Ehrentag für die »Casco«, aber es waren die schlimmsten vierzig Stunden, die wir alle jemals erlebt hatten. Wir wurden die ganze Zeit herumgeworfen und durcheinandergewürfelt wie Schrot in einer Bühnendonnermaschine. Der Steuermann stürzte zu Boden und riß sich den Schädel auf, der Kapitän war krank an Deck, der Koch krank in der Kombüse. Von der gesamten Reisegesellschaft saßen nur zwei bei Tisch. Ich war der eine. Ich gestehe, daß ich mich schauderhaft schlecht fühlte, und von dem andern, der behauptete, ganz wohl zu sein, kann ich nur berichten, daß er sehr bald von der Tafel floh. Unter diesen Umständen fuhren wir an der Windseite der Küste dieser unbeschreiblichen Insel Ua-pu vorüber und sahen mit trüben Augen die Höhlen, Vorgebirge, Brecher, kletternden Wälder und unzugänglichen Felsspitzen über dem Gebirgsrücken. In einem dunklen Winkel unserer Erinnerung haftet dieser Anblick wie die Szenerie eines Alpdrucks. Der Abschluß dieser entsetzlichen Fahrt, die Landung unserer Passagiere, spielte sich unter ähnlich rauhen Verhältnissen ab. Die Brandung überflutete den Strand von Taahauku, das Boot legte sich breitseit und schlug um, die ganze Besatzung fiel ins Wasser. Nur der Bruder selbst, der an solche Dinge gewöhnt war, sprang, fast ohne einen Spritzer abzubekommen, mit einer geradezu wunderbaren Geschicklichkeit ans Land. Von nun ab war er während unseres Aufenthaltes in Hiva-oa unser Führer und Freund, er geleitete uns, machte Ausflüge mit uns, stand in jeder Beziehung zu unserer Verfügung und gewann täglich mehr und mehr unsere Liebe.
Michel Blanc war früher Tischler gewesen, hatte ein Vermögen gesammelt und sich zur Ruhe gesetzt im Glauben, die Arbeit seines Lebens sei getan, und hatte nur, weil er den Müßiggang als gefährlich empfand, Kapital und Fähigkeiten der Mission zur Verfügung gestellt. Er wurde ihr Tischler, Maurer, Architekt und Ingenieur, übte sich in der Bildhauerei und war berühmt wegen seiner Gartenbaukunst. Er sah aus wie ein beneidenswerter Mann, der einen Hafen gefunden hat nach des Lebens Irrfahrten und dort sicher vor Anker liegt, ging seinen Geschäften in heiterer Einfalt nach, beklagte sich nicht über Mangel an Erfolgen – im Innersten vielleicht zufrieden mit seinen Bildhauerleistungen – und war im großen Ganzen das Musterbeispiel eines Laienmissionars.