Einleitung.

Das Becken des Mississippi ist sozusagen der Leib der Nation. Alle anderen Teile des Landes sind nur die Glieder, zwar wichtig an sich selbst, aber noch wichtiger in ihrer Beziehung zu jenem. Mit Ausschluß des Seebeckens und der 300 000 englischen Quadratmeilen in Texas und Neu-Mexiko, welche jedoch in mancher Hinsicht einen Teil des Mississippibeckens bilden, umfaßt letzteres etwa 1 250 000 englische Quadratmeilen. An Ausdehnung ist es das zweitgrößte der Welt, da es an Größe nur von demjenigen des Amazonenstromes übertroffen wird. Das Thal des eisbedeckten Obi kommt ihm an Ausdehnung fast gleich; das des La Plata folgt ihm an Größe und hat etwa 8/9 des Areals vom Mississippibecken; dann kommen die Thäler des Jenisei mit etwa 7/9, des Lena, Amur, Hoang-Ho, Yangtse-kiang und Nil mit 5/9, des Ganges mit weniger als des Indus mit weniger als 1/3, des Euphrat mit 1/5 des Rhein mit des Mississippigebietes. Letzteres übertrifft an Ausdehnung das ganze Europa, mit Ausschluß von Rußland, Norwegen und Schweden; es würde Österreich viermal, Deutschland oder Spanien fünfmal, Frankreich sechsmal und die britischen Inseln oder Italien zehnmal in sich aufnehmen. Nach den Flußbecken des westlichen Europa kann man sich keine Vorstellung von der Ausdehnung des Mississippigebietes machen. In dieser Beziehung wären die Becken der sibirischen Flüsse, das hohe Plateau von Zentralasien, das sumpfige Gebiet des Amazonenstromes bessere Vergleichsobjekte, aber diese geben auch keinen richtigen Begriff von der Bedeutung des Mississippibeckens für die zivilisierte Wert, weil sie durch ihre Unfruchtbarkeit, ihre Regenlosigkeit, ihre geographische Lage nicht für den Unterhalt einer dichten Bevölkerung so geeignet sind, wie das Mississippibecken.