In-Vitro-Fertilisation

Entscheidungen, die mit der In-Vitro-Fertilisation zusammenhängen, gehören zum Gegenstand der medizinischen Ethik.

1978 wurde mit der Geburt von Louise Brown zum ersten Mal ein Mensch geboren, der außerhalb eines menschlichen Körpers befruchtet worden war. Damit gelang es Robert Edwards und Patrick Steptoe, die Möglichkeit der In-Vitro-Fertilisation (IVF) zu zeigen.

Um dies zu ermöglichen mussten Experimente mit menschlichen Embryonen gemacht werden.

Inzwischen hat die IVF sich durchgesetzt. Mehr noch: Embryonen werden eingefroren um sie über mehrere Jahre aufzuheben und sie dann wiederum Frauen einzusetzen.

Weil das IVF-Verfahren oft mehr Embryonen produziert, als sich auf sicherem Wege in den Uterus der Frau zurückgefürt werden können, gibt es viele eingefrorene Embryonen, die niemals gebraucht, vermutlich zerstört oder der Forschung zur Verfügung gestellt werden oder an andere unfruchtbare Paare weitergegeben werden.

Die Vernichtung der Embryonen führt zu ähnlichen Problemen, wie denen, die im Umfeld mit der Abtreibung diskutiert werden.

Die Anworten können jedoch nicht einfach übertragen werden. So gilt das Argument, dass die Frau einen Anspruch darauf hat über ihren eigenen Körper zu bestimmen hier nicht.

Andere haben in Analogie zur Abtreibungsdebatte ausgeführt, dass der Embryo einen Schutzanspruch hat, weil er ein (a) menschliches Wesen bzw. (b) ein potentielles menschliches Wesen ist.

Ist es schon bei Föten äußerst schwierig, zu zeigen, dass sie Autonomie besitzen, so erst recht bei Embryonen. So gilt es zu bedenken, dass Embryonen im Frühstadium noch keine Individuen sind, da sich bis zu 14 Tagen nach der Befruchtung das Embryo noch jederzeit in zwei oder mehr genetisch identische Embronen aufspalten kann. Außerdem gilt ein Embryo den meisten Philosophen nicht als Person, sondern höchstens als Quasi-Person.

Kompliziert ist auch das Argument, dass das Embryo ein potentielles menschliches Wesen ist. Das liegt daran, dass in vitro befruchtete Eizellen eine relativ geringe Wahrscheinlichkeit haben, dass sie sich im Uterus auch wirklich einnisten (10-20%).

Im Zusammenhang mit der In-Vitro-Fertilisation sind einige neue Probeleme der personalen Identität aufgetaucht.

Bis zu vierzehn Tage nach der Befruchtung kann sich der Embryo jederzeit in zwei oder mehr genetisch identische Embryonen aufspalten. Ist ein Embryo vor dieser Spaltung personal identisch mit dem späteren Kind? Und wie ist es, wenn eine solche Spaltung nicht stattfindet, wir dies aber noch nicht wissen?