Juan Luis Vives

Der spanische Philosoph, Pädagoge und Schriftsteller Juan Luis Vives (dt. auch: Ludwig Vives, lat. Johannes Ludovico Vives, * März 1492 in Valencia, † 1540 in Brügge) studierte in Paris Theologie. Ab 1512 lehrte er in Brügge, Brüssel und Oxford als Universitätsprofessor. Vives wurde 1512 von König Heinrich VIII. von England als Hoflehrer für dessen Tochter, die spätere Königin Maria, berufen.

Er war mit Thomas Morus, G. Budé und Erasmus von Rotterdam befreundet.

Eigene Beiträge liefert er vor allem zur Affektenlehre.

Er war antischolastisch eingestellt und forderte auf die Natur und nicht so sehr auf Aristotles zu schauen, genau so wie es auch Aristoteles selbst getan habe. Er wandte sich durch solche Argumente gegen den Autoritätsglauben und argumentierte für eine erfahrungsgeleitete Wissenschaft. So interessiert ihn nicht so sehr, das Wesen der Seele, sondern vor allem wie sie funktioniert.

Von der Metaphysik hielt er konsequenterweise wenig.

In der Ethik steht er Platon und der Stoa nahe, die er für besser mit dem christlichen Glauben vereinbar hält als die aristotelische Ethik.

Vives ist häufig als Vorläufer von Bacon und Descartes betrachtet worden. Gassendi und Ramus berufen sich auf ihn.

Werke

  • Contra Pseudodialecticos. 1519
  • De ratione studiis puerilis. 1523
  • Introductio ad sapientiam. 1524
  • De institutione feminae christianae. 1524
  • De subventione pauperum. 1526
  • De disciplinis. Brügge 1531
  • De anima et vita. Brügge 1538
  • Linguae latinae exercitatio. 1538
  • De Causis Corruptarum Artium

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 4, 1661 f.

Weblinks