Lorenzo Valla

Der italienische Humanist, Philosoph, Logiker und Philologe Lorenzo Valla (auch: Laurentius Valla, Lorenzo della Valle, * 1405 oder 1407 in Rom, † 1. August 1457 in Rom) war, ein Schüler von Giovanni Aurispa, Rinuccio da Castiglione und Leonardo Bruni war ein Kenner der Schriften von Aristoteles, Cicero, Quintilian, Boëthius, Lullus und Thomas von Aquin.

Er wurde 1431 Professor für Rhetorik in Pavia. Von 1435 – 1448 war er Sekretär des Königs Alfons V. in Neapel. 1444 fand gegen ihn ein Verfahren vor der Inquisition statt. Nach 1448 war er Sekretär am päpstlichen Hof und ab 1450 auch Professor für Rhetorik in Rom.

Er kritisierte die rationalistisch-deduktive Philosophie und wollte diese durch ein Textkritik ersetzen.

Valla übersetzte zahlreiche griechische Autoren ins Lateinische (Homer, Herodot, Thukydides, Xenophon, Demosthenes, Aisopos), kommentierte Quintalianus und Sallustius.

Valla definierte die Logik sowohl als scientia rationalis (Wissenschaft von den Gedanken) als auch als scientia sermonicalis (Wissenschaft von den Reden).

Valla gilt als Vorläufer der Relationslogik. Zudem betont er die nichtsyllogistischen Schlüsse.

Werke

  • Opera, Basel 1540
  • Opera omnia, I-II, ed. E. Garin, Turin 1962
  • Elegantiarum Latinae linguae libri VI, Rom, Venedig 1471
  • De Donantione Constantini, Lyon 1520, unter dem Titel: De falso credita et ementita Constantini donatione, ed. W. Setz 1976, Nachdruck 1986
  • De libero arbitrio [lat./dt.], ed. E. Keßler, München 1987 (Humanistische Bibliothek, R. 2: Texte 16);
  • Vom wahren und falschen Guten. Textgestaltung, deutsche Übersetzung und Anmerkungen von Otto und Eva Schönberger, Einleitung von Michael Erler, Würzburg 2004;
  • Über die Lust oder über das wahre und falsche Gute, München 2004;
  • Collatio Novi Testamenti. Redazione inedita a cura di Alessandro Perosa, Florenz 1970

Literatur

  • Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Bd. 4, 1423 – 1425

Weblinks