Wilhelm Schuppe (1836 – 1913)

Der Philosoph Wilhelm Schuppe ist Haupt der Immanenzschule sowie Anhänger der erkenntnistheoretischen Logik. In seinem Buch Erkenntnistheoretische Logik (1878) begründete Schuppe die Einheit von Logik und Erkenntnistheorie damit, dass beide sich mit der Bestimmung von wahr und falsch befassen.

Schuppe fordert, die reinen Gedankenelemente von der sprachlichen Einkleidung zu unterscheiden. Das Denken muss in seiner Arbeit belauscht werden. Die Logik lehrt keine subjektive Verfahrungsweise des bloßen Denkens (ohne Objekte), sondern gibt inhaltliche Erkenntnisse allgemeinster Art vom Seienden überhaupt und seinen obersten Arten. Die Logik ist die Wissenschaft von dem objektiv gültigen Denken.

Begriff und Schluss sind nach Schuppe Gesamtheiten von Urteilen.

Schuppe verhielt sich skeptisch zur Induktion. Er erkannte ihr keinen selbständigen Wert als Form des Schließens zu. Die Induktion ist formal ein Syllogismus mit disjunktivem Obersatz. Dabei wird der Begriff der Kausalität oder des Zusammengehörens vorausgesetzt.

Er sieht den Grund der Evidenz der mathematischen Axiome in deren Anschaulichkeit.

Schuppe schloß das Sein in das Bewußtsein als etwas dem Bewußsein innerlich Eigenes ein.