Karl Wilhelm Friedrich von Schlegel (1772 – 1829)

Der deutsche Dichter, Philosoph und Sprachforscher Friedrich Schlegel (ab 1815 von Schlegel), Sohn eines Generalsuperintendenten, verbrachte lange Jahre einer schwermütigen Jugend bei Verwandten. 1788 gab ihn sein Vater in eine Lehre bei einem Leipziger Bankhaus. Obwohl er die Gymnasialausbildung nicht abgeschlossen hatte, gelang es ihm, 1790 zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm Schlegel in Göttingen ein Studium zu beginnen (Jura, Philologie, Geschichte, Philosophie). 1791 – 1793 setzte Friedrich Schlegel sein Studium in Leipzig ohne den Bruder fort.

1794 zog er aus Geldnot zu seiner Schwester Charlotte nach Dresden. Im Sommer 1796 folgte er seinem Bruder nach Jena und gab mit ihm 1798 – 1800 die Zeitschrift Athenaeum, die programmatische Zeitschrift der deutschen Romantik, heraus.

1800 habilitierte er sich; er konnte aber in Jena seine akademischen Pläne nicht verwirklichen und zog über Berlin, Dresden und Leipzig nach Paris. In Paris las er über deutsche Literatur und Philosophie. Er nahm auch Sanskritstudien auf.

Zunächst sehr kritisch gegenüber den kirchlichen Autoritäten und Institutionen eingestellt, trat Friedrich Schlegel 1808 zum Katholizismus über.

1809 erhielt er eine feste Stelle als Hofsekretär in Wien, gleichzeitig war er Herausgeber einer Armeezeitung im Stab des Erzherzogs Karl. 1814 nahm er am Wiener Kongreß diplomatisch und publizistisch teil. Von 1815 bis 1818 arbeitete er als Österreichischer Legationsrat am Frankfurter Bundestag mit. 1819 begleitete er als Kunstsachverständiger den Kaiser und Metternich auf einer Italienreise. Nach der Abberufung aus den österreichischen Diensten arbeitete Friedrich Schlegel in Wien an der Gesamtausgabe seiner Werke.

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