Adam Schaff (geb. 1913)

Der polnische Philosoph und Logiker Adam Schaff hat vor allem zur Erkenntnistheorie und zur Semiotik gearbeitet.

Er bmüht sich um den Nachweis, dass die Bedeutung eines Sprachzeichens mit dem Begriff identisch ist.

Besondere Aufmerksamkeit widmete Schaff der Problematik unscharfer Ausdrücke und ihrer Präzisierung.

Gegen die Fehlerhaftigkeit der Sprache richte sich nach Schaff die semantische Analyse, die er als Analyse der Bedeutung des Ausdrucks versteht. Die semantische Analyse bezweckt, sachliche und logische Fehler zu verhindern, die menschliches Denken und Kommunizieren erschweren.

Gegen die These von Russell und Black, dass alle sprachlichen Zeichen unbestimmt seien, wendet Schaff ein, dass man zwar zeigen könne, dass sprachliche Zeichen in gewisser Hinsicht immer ungenau sind, dass sie aber in anderer Hinsicht gewöhnlich exakt sind.

Die sprachlichen Zeichen sind nicht ungenau, weil sie unvollkommen sind, sondern sondern weil zwischen den starren, die Erscheinungen der Wirklichkeit unter irgendeinem Gesichtspunkt klassifizierenden Einteilung und dieser Wirklichkeit eine Verhältnis der Inadäquatheit besteht.

Die Wirklichkeit entzieht sich durch ihre Veränderlichkeit, ihre Übergänge von einem Zustand zum anderen, von einer Erscheinung zur anderen jeglicher starrer Klassifikation.

Schaffs Auffassung, dass sich die Logik einzig und allein mit Aussagesätzen, nicht jedoch mit Befehls-, Frage- und Wunschsätzen befasse, ist heute überholt.