George Edward Moore

George Edward Moore, meistens jedoch G. E. Moore, da er selbst seine Vornamen hasste (* 4. November 1873 in London; †  24. Oktober 1958 in Cambridge) war ein ausgezeichneter und sehr einflussreicher englischer Philosoph, der an der Universität von Cambridge ausgebildet wurde. Er war gemeinsam mit Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein, und in der Nachfolge von Gottlob Frege, einer der Väter der analytischen Philosophie.

Moore war besonders bekannt für sein Eintreten für den common sense, für seine nicht-naturalistische Ethik und seine sehr klare und umsichtige Art zu schreiben.

Bekannt ist sein Einwand gegen den Skeptizismus, indem er in Vorträgen seine rechte Hand hob und feststellte: Hier ist eine Hand, danach seine linke Hand hob und sagte: Hier ist eine Hand, und daraus schloss, dass es mindestens zwei materielle Objekte in der Welt und damit eine externe Welt gäbe.

Der naturalistische Fehlschluss

Moore hat den meisten anderen Philosophen, die im Bereich der Ethik gearbeitet haben, vorgehalten, dass sie einen grundlegenden Fehler, den sogenannten naturalistischen Fehlschluss begangen hätten. Moore stimmte der Auffassung zu, dass es möglich ist, das Gute über die Eigenschaften zu bestimmen. So lehrt z. B. der Hedonismus, dass solche Werte als gut eingestuft werden können, die die Dinge angenehm machen.

Moore wendete sich gegen die Idee, dass man aus den Eigenschaften, mit denen man das Gute beschreiben kann, bereits eine Bedeutungsanalyse von ‚gut‘ habe. Die unzulässige Identifikation der Bedeutungen bezeichnet Moore als den „naturalistic fallacy“. Denn nur weil etwas die Eigenschaften habe, ‚gut‘ und ‚angenehm‘ zu sein, folge nicht, dass ‚gut‘ nichts anderes bedeute als ‚angenehmen‘. Der naturalistische Reduktionist dagegen behauptet, dass die beiden Ausdrücke ‚angenehm‘ und ‚gut‘ auf die selbe Eigenschaft referieren und somit auch die selbe Bedeutung haben.

Das Argument der offenen Frage

Moore begann seine Ethik mit der genauen Bestimmung was "gut" nicht ist, indem er das Argument der offenen Frage formulierte. Er zeigte, dass eine angenommene Bestimmung des Begriffs des Guten nicht in der Lage ist, dieses abschließend zu tun. Wenn man z. B. das Gute als das Erstrebenswerte bestimmt, so bleibt immer noch die Frage, ob denn alles Erstrebenswerte auch gut ist. Offensichtlich kann man mit einem unendlichen Prozess von Fragen die Versuche das Gute zu bestimmen immer wieder aufheben. Das Argument kann wie folgt strukturiert werden:

„X ist gut“ = „X hat einen Wert P“
X hat P, aber ist X gut? (sind die Dinge mit dem Wert P gut?)
X hat P, aber hat es auch P? (haben Dinge mit dem Wert P auch P?)

Letzten Endes führt dies zu einer unendlichen Anzahl von Xen die erstrebenswert sind, die erstrebenswert sind etc. Daher ist „gut“ ein eigenständiger Wert unabhängig von allen anderen. Man kann das Gute nicht gleichsetzen mit Glücklichkeit oder Freude, weil diese Begriffe auch immer einen nicht mit dem Guten übereinstimmenden Inhalt haben können.

Moore zog den Schluss, dass das Gute mit keinem anderen Wert gleichgesetzt werden kann.

Gut als eine nicht-natürliche Eigenschaft

Zusätzlich zu Bestimmung von gut als nicht definierbar, hat Moore darauf hingewiesen, dass es eine nicht natürliche Eigenschaft ist. Dies bedeutet, das zwei Dinge, die qualitativ identisch sind, keine unterschiedlichen Werte beinhalten können. Es kann keine zwei gelben Shirts, die in jeder Hinsicht identisch sind (im Farbton, aus derselben Fabrik, mit demselben Markennamen, mit demselben Design, etc.) sich durch die Eigenschaft gut (also eines gut, und das andere nicht) unterscheiden. Die Eigenschaft eines Gegenstandes als gut ist bestimmt durch die anderen Eigenschaften, die das Objekt ausmachen. Das Gute als Eigenschaft setzt sich aus verschiedenen Eigenschaften eines Gegenstandes zusammen. Daher können zwei Gegenstände gleicher Qualität nur denselben Wert von gut haben.

Moralisches Wissen

Zur Unterstützung seiner Argumente lehrte Moore, dass man mit Hilfe der moralischen Intuition genau bestimmen könne, was genau gut sei. In dieser Hinsicht war er ein Vertreter des moralischen Intuitionismus.

Moores Paradoxon

Moore hat weiterhin als erster auf das nach ihm benannte Moores Paradoxon hingewiesen, dass in der Aussage liegt: Es regnet, aber ich glaube nicht, dass es das tut. Diese Problematik hat Ludwig Wittgenstein stark beschäftigt.

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