Oswald Külpe (1862 – 1915)

Oswald Külpe ist Neukantianer und wird dem Neokritizismus zugerechnet.

Die Philosophie hat eine dreifache Aufgabe:

  • die wissenschaftliche Ausbildung einer Weltansicht,
  • die Untersuchung der Voraussetzungen aller Wissenschaft,
  • die Vorbereitung neuer Einzelwissenschaften.

Die Erkenntnistheorie ist die Lehre von den Grundbegriffen und Grundsätzen als den materialen Voraussetzungen aller besonderen Wissenschaften.

Es gibt eine vom Bewußtsein unabhängige Realität, welche Gegenstand der Naturwissenschaft ist. Eine kritische Metaphysik ist möglich.

Die Logik ist nach Külpe die Wissenschaft von den formalen Principien der Erkenntnis. Sie ist eine Kunstlehre des Denkens. Die Logik ist nicht psychologisch aufzufassen, sondern eine normative Wissenschaft. Damit wendet sich Külpe gegen den Psychologismus.

Külpe ist Dualist und vertritt die Annahme einer substantiellen Seele, die in Wechselwirkung mit dem Leib steht. Die Seele ist eine Substanz als einheitliches Subjekt, der Erlebnisse.

Die Psychologie ist die Wissenschaft von den Erlebnissen in deren Abhängigkeit von erlebenden Individuen.

Die Ethik hat eine empirisch-genetische und eine apriorisch-normative Aufgabe. Der Gesamtwille ist eine reale sittliche Macht.