Jacobus Faber (1455 – 1537)

Der französische Philosoph, Theologe und Mathematiker Jacobus Faber (auch: Faber Stapulensis oder Jacques Lefèvre d’Étaples) besorgte Publikationen von Aristoteles, Platon, Raimundus Lullus und N. Cusanus. Insbesondere von Cusanus war Faber stark beeinflußt.

Bereis 1512 verkündet Faber reformatorische Gedanken (z. B. Priesterehe, Ablehnung guter Werke als Gnadenmittel).

Faber vertrat als Lehrer an der Sorbonne das Prinzip der Bibelinterpretation aus den Quellen der Schrift und unterzog die biblischen Texte einer strengen philologischen Kritik.

Ab 1521 war Faber Generalvikar des Bischofs von Meaux. Er begründete einen Kreis zur Übersetzung der Bibel. Dieser Kreis musste sich auf Druck der Sorbonne und unter Strafandrohung auflösen.

In seiner Schrift Totius philosophiae naturalis paraphrases (1510) tritt er gegen die Entstellung der Ideen von Aristoteles in der Spätscholastik ein.

In seiner Schrift Einführung in die Theorie der Suppositionen und Insolubilien versucht Faber den Inhalt mittelalterlicher Logik-Traktate zu vereinfachen.

Von Faber stammt die Formulierung von fünf Regeln zur Eliminierung von Paradoxien, von zwölf echten Paradoxien und fünf Beispielen für Scheinparadoxien und von dreizehn Regeln des logischen Folgerns.

1525 veröffentlicht Faber eine Schrift zur aristotelischen Logik, die Paraphrasis in libros logicos Aristotelis.

Faber war das Haupt der der Reformation nahestehenden evangelisch-humanistischen Bewegung. Er begab sich 1530 unter den Schutz von Margarete von Nvarra.