Benno Erdmann (1851 – 1921)

Benno Erdmann arbeitete als Professor in Berlin.

Erkenntnistheorie ist die Wissenschaft, deren Aufgabe es ist, die allen Einzelwissenschaften gemeinsamen Voraussetzungen über die materialen Grundlagen unseres Erkennens zu untersuchen.

Die Logik ist die allgemeine Wissenschaft von den Arten und der Geltung der Urteilsoperationen, d. i. den formalen Voraussetzungen, die allem wissenschaftlichen Denken zugrunde liegen. Die Logik abstrahiert nicht von allem Denkinhalt. Sie ist nicht Psychologie, keine Tatsachenwissenschaft, sondern die allgemeine formale und normative Wissenschaft von den methodischen Voraussetzungen des wissenschaftlichen Denkens. Die Psychologie setzt die Gültigkeit des logischen Verfahrens voraus. Ihr Maßstab ist das Ideal durchgängiger Allgemeingültigkeit oder Wahrheit.

Auf Erdmann geht die Einordnungstheorie zurück.

Die Axiome der Geometrie sind empirischen Ursprungs. Nur sofern die Raumvorstellung durch psychische Vorgänge erzeugt wird, ist sie a priorisch.

Nach Erdmann setzt die Induktion voraus, dass gleiche Ursachen gleiche Wirkungen hervorbringen, und dass gleiche Ursachen gegeben sind. Der Grundsatz der Induktion ist ein Postulat des Vorherwissens, das sich in der Erfahrung bewährt hat.

Unsere Urteile beziehen sich auf ein Transzendentes. Diese wird nur symbolisch, vermittelst der Phänomene erkannt.

Die Außenwelt als Phänomen ist ein besonderer Ausschnitt aus unserem vorstellenden Bewußtsein.

Es besteht zwischen Psychischem und Physischem keine Wechselwirkung, sondern ein Parallelismus. Psychisches und Physisches sind koordinierte Erscheinungsreihen des Seienden.