Hera

Hera war die oberste griechische Göttin, die Himmelskönigin (lat. Iuno), Tochter des Kronos und der Rhea, Schwester von Demeter, Hades, Hestia, Poseidon und Zeus, Gemahlin des Zeus.

Es sind zahlreiche Sagen im Umlauf über ihre Hochzeit mit Zeus überliefert.

Ihre geheime Hochzeit soll auf dem Gebirge Ida, der südlichen Troas, auf dem Gebirge Kithairon in Boiotien stattgefunden haben.

Nach den Einwohnern der Insel Samos wurde die Ehe auf Samos vollzogen. Es dauerte dreihundert Jahre, bevor das Paar wieder an die Öffentlichkeit trat.

Einer anderen Sage nach wurde die Hochzeit im Palast des Okeanos an der westlichsten Grenze der Erde gefeiert. Alle Götter nahmen daran teil. Gaia schenkte Hera die Goldenen Äpfel, die im Garten der Hesperiden von diesen bewacht wurden.

Nach einer anderen Überlieferung verführte Hera den jüngeren Bruder Zeus, in den sie sich sofort verliebte, als er geboren wurde. Es wird auch berichtet, daß Zeus sich mit Hera vereinigte, als sie ihn während eines Sturmes in der Gestalt eines erschreckten Kuckucks in ihren Schoß aufnahm.

Ares, Hebe, Eileithia und wohl auch Hephaistos waren Kinder von Hera und Zeus. Einer Überlieferung nach wurde Hephaistos aus ihr alleine gezeugt, als Reaktion darauf, daß Zeus Athena aus seinem eigenen Kopf und nicht aus einem weiblichen Schoß gebären ließ. Mitunter galt Typhon als Heras Sohn.

Einmal hängte Zeus seine Hera aus Wut an den Wolken auf, kettete ihre Hände an und band zwei Ambosse an ihre Füße. Als Hephaistos seine Mutter retten wollte, erregte er den Zorn des Zeus. Zeus ergriff ihn an einem Fuß und schleuderte ihn aus dem Olymp.

Hera kämpfte mit Zeus gegen die Titanen und gegen die Giganten. Sie verursachte den Tod des Porphyrion, der sich ihr näherte und sie begehrte. Ixion, der Hera verführen wollte, wurde zur Strafe auf ein sich ewig drehendes Rad gebunden.

Von großem Ehrgeiz getrieben, organisierte Hera mit Apollon und Poseidon einen Aufstand gegen Zeus, an dem alle Götter außer Hestia teilnahmen.

Zeus wurde durch hundertfach verknotene lederne Seile ans Bett gebunden. Thetis ließ Zeus von Briareos befreien.

Als Zeus seine Vorherrschaft durchgesetzt hatte, saß Hera als seine Gattin bei den Beratungen und bei den Festmahlen neben ihm.

Hera verfolgte ihre Nebenbuhlerinnen (z. B. Io, Kallisto, Leto, Persephone, Semele) und deren Kinder (Herakles) mit Eifersucht und Haß. In dem von dem Trojaner Paris zugunsten Aphrodite entschiedenen Streit um den Preis der Schönheit, den der Apfel der Eris erregt hatte, unterlag sie mit Athena und wurde deshalb Feindin aller Trojaner, z. B. des Aeneas.

Hera schützte als Göttin der Frauen die Ehe, als Eileithyia stand sie den Gebärenden bei. Ihr war die Kuh heilig, sie selbst wurde als kuhäugig bezeichnet.

Ihr Attribut war der Pfau. Hera war urspünglich wohl eine argivische Göttin, Hauptkultstätten waren bes. Argos (mit dem verlorenen Goldelfenbeinbild des Polykleitos) und die Insel Samos (als Hera gedeutete Statue mit der Weihinschrift des Cheramyes).