981. Nacht

Dieser begab sich deshalb zum König, und verklagte den Wesir, der eben
gegenwärtig war.

„Ich hatte,“ sprach er zum König, „einen schönen Garten, den
ich gepflanzt und mit eigener Hand gepflegt hatte. Einen großen Teil meines
Vermögens hatte ich darauf verwendet, bis er Früchte tragen konnte. In diesem
Zustand schenkte ich ihn Deinem Wesir. Dieser hat davon genossen. Nun aber hat
er ihn überdrüssig, und sein Glanz vergeht.“ Da erwiderte der Wesir:
„Er hat ganz Recht, o König. Ich habe dieses Geschenk auch stets
hochgehalten. Allein eines Tages betrat ich den Garten, und fand darin die
Spuren eines Löwen. Von dieser Zeit an habe ich mir den Besuch des Gartens
untersagt.“ Der König, der sehr wohl verstand, was der Wesir damit meinte,
sprach zu diesem: „Sei unbesorgt, kehre in Deinen Garten zurück, und wenn
der Löwe auch ihn betreten hat, so hat er ihn doch unverletzt wieder
verlassen.“ Der Wesir gehorchte, ließ sich den Vorfall daheim von seiner
Frau erzählen, und lebte von neuem glücklich mit seiner Familie.